Scientology beschreibt die paramilitärische Sea Org auf ihrer Webpage als „religiösen Orden der Religion Scientology“. Diese „brüderliche Ordensgemeinschaft“ sei „die vorderste Speerspitze der großen sozialen Mission“ – so der O-Ton. In der Realität sieht es dann so aus, dass nach Eröffnung des Sektentempels einige dieser „Brüder“ in Basel stationiert werden, um nach dem Rechten zu sehen. In der Vorwoche sind bereits ungarische Sea Org-Mitglieder in die Schweiz aufgebrochen, um vor und während der Eröffnung Hand anzulegen.
Aber bereits lange davor waren diese scientologischen „Elitekrieger” in Basel aktiv, als es galt, Gelder zusammenzuraffen. Das bedeutete, Flagge zu zeigen – und natürlich auch das Schwert. In einem geleakten Video, das anlässlich eines Fundraising-Events im Jahr 2014 gemacht worden ist, bei dem den „Spendern“ die entsprechenden Zertifikate überreicht wurden und wo sie anschließend durch ein spezielles „Spalier“ schritten, ist ein scientologisches Vorauskommando zu sehen …
Den Basler Scientologen wurde dabei eine stark verjüngte Truppe geboten, was den momentanen Zustand der Paramilitärs widerspiegelt. Die meisten länger dienenden „Kampfmönche“ sind entweder im Straflager (RPF) verschwunden oder haben Scientology verlassen. Mittlerweile versucht die Scientology-Spitze krampfhaft die leeren Reihen mit den Kindern der Scientologen oder willigen Rekruten aus Russland, der Ukraine oder Lateinamerika aufzufüllen. Frei nach deren Devise: „Wenn man der Schleppermafia entronnen ist, kann es bei Scientology eigentlich auch nicht schlechter sein!“
Kleines Detail am Rande: Bei der Sea Org gibt es nur „Brüder“. Auch wenn die weiblichen Attribute nicht zu übersehen sind, müssen diese mit „Sir“ angesprochen werden. Ob die Basler Scientologen dieser Umstand gestört hat, ist nicht bekannt …