Die abgelaufene Woche bot u.a. das Eingeständnis des Scientologen Merrell Vannier, dass er in den 70er-Jahren für die Gegner von Scientology in den USA als Anwalt arbeitete und derart alles an die Sekte weiter gab.
Dann rückt auch der höchste „Feiertag” von Scientology immer näher: Sektengründer L. Ron Hubbard (Foto) feiert am 13. März seinen Geburtstag. HBO und Alex Gibney präsentierten eine Geburtstagsüberraschung, die es in sich hat: In einigen Kinos läuft die Doku Going Clear an diesem Freudentag von Scientology – aber der Reihe nach …

New York Times-Podium: Gastgeber Logan Hill, Alex Gibney, Lawrence Wright, Mike Rinder und Paul Haggis …
New York Times: Die Zeitung präsentierte im Rahmen einer Gesprächsrunde die HBO-Doku Going Clear und während dieser machte Gibney die Ankündigung, dass diese am 13. März in ausgewählten Kinos präsentiert wird. Hier der Livestream dazu …
Wenn sich jemand gerade in New York, Los Angeles oder San Francisco aufhält, kann er sie in einem der folgenden Kinos sehen: Francesca Beale Theater im Lincoln Center (NY), Arclight in Hollywood (LA) und The Presidio (SF) …
Lawrence Wright: Der Autor des Buches Going Clear war derweil in der Talkshow von Bill Maher zu Gast …
Sam Travolta Jr.: Mittlerweile machte der Neffe von John Travolta einige Schlagzeilen, als er gegenüber dem National Enquirer feststellte, dass ihn „Scientology fast getötet hätte“ – mehr dazu in Artikeln von Radar Online und Daily Mail …
Faked Apple-Spot: In den 90er-Jahren reüssierte der Computerhersteller Apple mit der Think Different-Kampagne – und rief prompt die Scientologen auf den Plan. Irgendwer aus dem Sektenreich manipulierte den Spot und schnitt L. Ron Hubbard hinein. Offenbar fühlte er sich vom Originaltext dazu inspiriert: „An alle, die anders denken: Die Rebellen, die Idealisten, die Visionäre, die Querdenker, die, die sich in kein Schema pressen lassen, die, die Dinge anders sehen. Sie beugen sich keinen Regeln, und sie haben keinen Respekt vor dem Status Quo. Wir können sie zitieren, ihnen widersprechen, sie bewundern oder ablehnen. Das einzige, was wir nicht können, ist sie zu ignorieren, weil sie Dinge verändern, weil sie die Menschheit weiterbringen. Und während einige sie für verrückt halten, sehen wir in ihnen Genies. Denn die, die verrückt genug sind zu denken, sie könnten die Welt verändern, sind die, die es tun.“
Das mit „verrückt“ haut bei Hubbard hin – aber nicht im Sinne des Apple-Spots. Zuerst einmal die gefakte Scientology-Version – zwischen Sekunde 37 und 42 ist Sektengründer L. Ron Hubbard zu sehen …
Faked Apple-Spot mit L. Ron Hubbard from Wilfried Handl on Vimeo.
Und dann zum Vergleich das Apple-Original …
Ich habe diesen Scientology-Apple-Spot übrigens im Rahmen meiner Basel-Recherchen gefunden, wo er unter Scientologen zirkulierte.
Die Abteilung: Heute steht einmal mehr David Miscavige im Mittelpunkt des Interesses und eine „überarbeite“ Scientology-Anzeige macht den Anfang …
Dann folgt The Ballad of Slappy Miscavige …
Wo Miscavige ist, kann Tom Cruise nicht weit sein …
Wobei Miscavige & Co natürlich versuchen, dessen Erfolgsstrategie auszuweiten …
Zum Schluss ein Blick auf KCET-Scientology-TV und dabei auf den Volksempfänger der anderen Art …
Und wieder bin ich beim Wort am Sonntag angelangt: „Ich finde, dass man dem Komplex rund um Scientology, RTC, IAS und wie sie alle heißen mögen, ganz dringend jede rechtliche Basis entziehen sollte – es gibt schon genug Menschenverachtendes bzw. Kriminelles auf der Welt!”
Fotos: Anonymous/Why-we-protest (5), New York Times, Tony Ortega, Celebrity VIP Lounge