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Channel: Blog gegen Scientology » Wilfried Handl
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Projekt Basel (65): Kann oder muss man die „Fusion“ der Basler Zeitung und Scientology verstehen?

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04 23042015 Cat

Die Onlineausgabe der Basler Zeitung (BaZ) wollte wahrscheinlich am Thema weiter partizipieren, indem sie Jürg Stettler, den „Mediensprecher“ der Psychosekte, ziemlich viel Raum einräumte, um seinen Sermon unters Volk zu bringen. Dabei nehme ich an, dass das Ganze nicht redaktionell auf seine Richtigkeit überprüft wurde, was der Scientology-„Redaktor“ so von sich gab.

Und so kam, was kommen musste: Jürg Stettler schrieb einen Artikel in der BaZ und freut sich wahrscheinlich diebisch über dieses „Schelmenstück“!

Aber lassen wir die Polemik und nehmen wir ein Beispiel heraus: Stettler wirft Claude Cueni vor, selbst keine Erfahrung mit Scientology gemacht zu haben. Muss man denn erst ein Drogenwrack sein, um in der Logik von Stettler, über Drogen etwas sagen zu dürfen?

Stettler fabuliert auch gerne über Gerichtsurteile und Anerkennung als Religion: In England ist Scientology z.B. nicht anerkannt, sondern das Höchstgericht hat lediglich eine Hochzeit nach Scientology-Ritus gestattet. Die BaZ berichtete ungeprüft …

Ein Gerichtsurteil zitiert Stettler dagegen nie: Es ist jenes des französischen Höchstgerichts aus dem Jahr 2013, in dem Scientology bzw. Scientologen wegen organisiertem Betrug zu Geld- und Haftstrafen verurteilt worden ist. Ein Jahr später lehnte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) eine Beschwerde von Scientology gegen das Urteil ab!

In Belgien wird derzeit ein ähnliches Verfahren vorbereitet, das vermutlich im Herbst 2015 beginnt. Wieder geht es um den Tatbestand des organisierten Betrugs.

Makaber wird es, wenn Stettler auf die sogenannten „humanitären Projekte“ von Scientology hinweist – allesamt Schein- und Schwindelprojekte. Bei der Drogenprävention geht es um Werbung für die sekteneigene „Alternative“ NARCONON und bei den Anti-Psychiatriemaßnahmen um einen Konkurrenzkampf, da sich Scientology als einzige Autorität auf diesem Gebiet sieht. Die „Menschenrechtsaktivitäten“ der Psychosekte sind eigentlich jenen von Nordkorea gleichzusetzen – wenn man es wirklich ernst meinen würde, hätten die Psychosekte im eigenen „Tempel“ genug zu tun!

Abschließend möchte ich sagen, dass selbstverständlich jeder das glauben kann, was er gerne möchte. Sei es nun die „Strahlkraft“ der Türklinke oder die galaktischen „Körperthetane“, denen zu Leibe gerückt werden muss. Dabei ist es aber unwesentlich, was einzelne Scientologen dazu meinen, denn was würde ein linientreuer Nordkoreaner wohl über sein Land berichten – odrrr, Herr Stettler?

Hier auf jeden Fall der Artikel von Jürg Stettler in der Basler Zeitung [sic!] …

Fotos: Sodahead


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