Das neue Jahr hat begonnen – und eigentlich hat sich in Bezug auf Scientology nichts geändert. Ich werde daher weiter über die Psychosekte und ihre „Randerscheinungennname berichten – Sonntag und immer dann, wenn etwas Wesentliches vor sich geht.
In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen …
Tom Cruise: Der Scientology-Werbeträger hatte Bauer-Media auf 50 Millionen Dollar geklagt, sein Anwalt fuhr alle möglichen Geschütze auf und schlussendlich zog Cruise den Schwanz ein und setzte auf eine außergerichtliche Einigung.
Hier der Blog von Tony Ortega und DER SPIEGEL dazu …
Justin Bieber: Geht es nach Promiflash, ist Will Smith gerade dabei, Justin Bieber zur Psychosekte zu locken – hier der Artikel dazu …
Lee Baca: Der Sheriff von Los Angeles (vergleichbar mit einem Polizeipräsidenten), langjähriger und treuer Freund von David Miscavige und Scientology, hat sich das Ende seiner Karriere wahrscheinlich anders vorgestellt. Während Baca noch die Werbetrommel für Scientology rührte, wurden seine Deputies angeklagt, dass sie u.a. Gefangene und Besucher geschlagen und einen FBI-Agenten bedroht haben sollen – hier der Artikel in der Los Angeles Times.
Lee Baca wird zurücktreten (müssen) und auch die „wunderschöne“ Freundschaft mit dem kleingewachsenen Sektendiktator wird bald vorbei sein …
Dazu noch mein Lieblingsmotiv in dieser Angelegenheit …
Denise Gentile: Fast einstimmig wurde Denise Gentile, die Zwillingschwester von Sektenführer David Miscavige, zur „Scientologin des Jahres 2013“ gekürt. Kann jemand besser als sie das System Scientology repräsentieren, nachdem sie sich des Besitzes von Drogen samt deren „Nutzungnname schuldig bekannt hatte?
Dabei hatte die langjährige Scientologin und „Operierender Thetan“ nichts anderes gemacht, als das, was schon dem Sektengründer L. Ron Hubbard auf die Sprünge „geholfen“ hat. Dieser hatte 1951 das Konzept Exteriorization „erfunden“, als er Tom Melody kennengelernt und mit ihm einige Pfeifen Marihuana geraucht hatte. Melody fühlte sich nach einigen „Geräten“ außerhalb seines Kopfes – und das Hubbardsche Konzept war geboren, als dieser dem erstaunten Hubbard mitteilte, dass er nun „außer sich warnname.
Danach verbot Hubbard selbstverständlich seinen Jüngern Drogen und Alkohol, denn schließlich sollten diese ihr Geld gefälligst bei ihm abliefern. Diese Scientology-„Auflage“ erfüllte Gentile nicht – dabei wollte sie doch nur endlich auch einmal exterior sein, den mit den angepriesenen OT-Stufen haut das selbstverständlich nicht hin – wie jeder Scientology-OT aus leidvoller und teurer „Erfahrungnname weiß.
Der Vollständigkeit halber noch die Scientology-Abschlüsse von Denise, die ursprünglich Miscavige hieß und danach u.a. Denise Covington bzw. Denise Licciardi und jetzt Denise Gentile …
Scientology-Kreuz: Um sich das Betrugssystem Scientology noch etwas konkreter vorstellen zu können, ein Beispiel aus jüngster Vergangenheit. Da hatte ein Scientology-Mitglied um stramme 800 Euro ein 14-karätiges Kreuz mit Diamanten erworben und kam dann auf die ketzerische Idee, dieses beim Juwelier schätzen zu lassen.
Die ernüchternde Expertise: Materialwert zum aktuellen Goldpreis ist 60 Euro, den „Diamanten“ konnte man vergessen und das Kreuz dürfte handelsüblich nicht mehr als 180 Euro kosten.
Aber nicht bei Scientology. Dort werden weitere 400 Prozent „draufgeschlagen“, denn die Psychosekte braucht dringend jeden Euro, womit ich bei meinem nächsten Beitrag wäre …
NFL-Super Bowl: Die USA stehen wie jedes Jahr um diese Zeit im Zeichen der Super Bowl der National Football League ((NFL), die heuer am 2. Februar in New York stattfindet, sowie der Play-Offs zu dieser. Ein 30-Sekunden-Werbespot kostet jetzt um die 3,8 Millionen Dollar und Scientology lässt diese Möglichkeit natürlich nicht ungenutzt, um für ihr „System“ zu werben.
Nicht mit Denise Gentile, was aussagekräftiger wäre, dafür aber so …
Belgien: Was 2008 mit einer zweitägigen Razzia von Scientology begonnen hatte, sich mit einer Anklage (u.a. wegen Betrug, Bildung einer kriminellen Vereinigung) fortsetzte, hat nun eine weitere Facette erhalten.
Konkret geht es um das European Office of Human Affairs & Human Rights in Brüssel, der Tarnorganisation von OSA. Dieses „Office“ suchte auf einschlägigen Plattformen nach Personal, das behilflich sein sollte.
Chaida Moussaoui, die auf diese Job-Anzeige reagierte, stand plötzlich vor einem 2,5-Jahresvertrag von Scientology und der „Aussicht“, die Botschaft der Psychosekte zu verbreiten. Nix war mehr von Menschenrechten zu hören, OSA ging ans Eingemachte – die Staatsanwaltschaft in Belgien drehte den Spieß jetzt um!
Hier der Blog von Jonny Jacobsen dazu …
Monique Rathbun vs. Scientology: An der amerikanischen Prozessfront geht einstweilen das Anwaltshickhack munter weiter. Die Anwälte von Scientology ziehen dabei alle Register, um zu verhindern, dass David Miscavige persönlich vor Gericht erscheinen muss, um sich der Anklage von Monique Rathbun zu stellen, die u.a. wegen Nötigung, Schikane usw. geklagt hatte.
Im Moment geht es um ein SLAPP- bzw. Anti-SLAPP-Antrag der Scientology-Anwälte. SLAPP steht für Strategic Lawsuit Against Public Participation (Strategische Klage gegen öffentliche Beteiligung), soll eigentlich im US-Recht verhindern, dass jemand mundtot gemacht wird und wird jetzt von den Scientology-Anwälten „umgedreht“, indem verhindert werden soll, dass jemand aussagen muss.
Dabei präsentierte Ricardo Cedillo, Anwalt der Church of Scientology International, dem Gericht eine höchst bemerkenswerte Definition: „Bei der Entscheidung ist es nicht ausschlaggebend, inwieweit ein Klient ein schwarzes Herz hat oder nicht!“ Dabei zieht er Vergleiche zum Ku Klux Klan und den Nazis bzw. deren „Motiven“.
Ohne jetzt auf die etwas komplizierten Prozessdetails einzugehen – es geht darum, einerseits Scientology im Sinne der Anklage schuldig zu sprechen bzw. andererseits David Miscavige persönlich anzuklagen und schuldig zu sprechen -, eine kurze Version von Mike Bennitt, der im Gerichtssaal in New Braunfels filmte …
Und eine lange Version …
Dazu der Blog von Tony Ortega dazu und ein Artikel in der Tampa Bay Times …
Weitere Informationen zu den Details des Prozesses findet man, wenn man Monique Rathbun in der Suchfunktion auf dem Blog von Tony Ortega eingibt …
Leaked Video der IAS-Gala: Im November 2013 bauten die Scientologen vor ihrem „Mekka“ FLAG ein riesiges Zelt auf, um darin dann ihre jährliche IAS-Gala abzufeiern. Miscavige redete und eigentlich ging es nur um die lukrierten Gelder, die im Anschluss an die Gala eingetrieben wurden – „Business as usual“.
Vom Geldeintreiben gibt es leider keine Bilder, dafür wurde das Video der „Show“ geleakt …
Weitere Ausschnitte findet man hier …
John Duignan: Im irischen Fernsehen lief im Dezember ein Beitrag mit dem ehemaligen Scientologen John Duignan …
Weitere geleakte Videos: Und wenn wir schon bei den Leaks sind, können natürlich jene nicht fehlen, die Tony Ortega dem interessierten Publikum zugänglich machte. Dabei handelt es sich um interne Videos, die eigentlich nur für Scientologen bestimmt, aber durchaus von Interesse sind, wenn man einen Blick auf die „Verstrahlten“ werfen möchte.
Den Anfang macht Boots in the Sky, „inspiriert“ vom Philadelphia Doctorate Course aus dem Jahr 1952 …
Hier der Blog von Tony Ortega dazu …
The Underground Bunker: Schlussendlich das verspätete Weihnachtsgeschenk von Tony Ortega an die Leser seines Blogs und das sind Sie ja zumindest indirekt, da ich fast alle meinen Informationen aus den USA über ihn beziehe …
Auch 2014 gibt es wie immer das Wort am Sonntag: „Ich finde, dass man dem Komplex rund um Scientology, RTC, IAS und wie sie alle heißen mögen, ganz dringend jede rechtliche Basis entziehen sollte – es gibt schon genug Menschenverachtendes bzw. Kriminelles auf der Welt!”
Fotos: Anonymous/Why-we-protest (3), Scientologypublikation (4), PopCrush, Los Angeles Times, TBT, Wikipedia, Superbowl, Infinite Complacency