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Channel: Blog gegen Scientology » Wilfried Handl
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Scientology auf den Punkt gebracht (1): Das Elektropsychometer aka „E-Meter“ und seine Rolle bei der Psychosekte …

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09 30092015 E-Meter

Mit dem Chiropraktiker und Dianetik-Fan Volney Mathison verfügte L. Ron Hubbard Anfang der 1950er-Jahre über einen Zugang zu Messgeräten, die auf dem Saitengalvanometer von Willem Einthoven und der Wheatstoneschen Meßbrücke von Samuel Hunter Christie basierten. Mathison hatte einen Apparat entwickelt, den er Elektropsychometer nannte und der dem bei der US-Polizei verwendeten Polygraphen (Lügendetektor) ähnelte. Er pries das Gerät in erster Linie als Unterhaltungsgerät bzw. Quiz-Meter an, aber er machte auch Experimente mit Menschen.

Dabei wandelte Mathison auf den Spuren des Schweizer Arztes und Psychologen C. G. Jung, der 1907 ebenfalls damit experimentiert hatte, inwieweit seelisch-geistige Vorgänge physikalische Veränderungen im Körper herbeiführten, die auf der Skala eines Messgerätes ablesbar waren. Während C. G. Jung seine Versuche wegen fehlender Aussagekraft rasch wieder verwarf, war vor allem Hubbard von den Möglichkeiten von Mathisons Elektropsychometer begeistert. Im August 1952 frohlockte Hubbard: „Die Elektronik gibt der Freudschen Theorie neues Leben – die assoziativen Verfahren knacken Fälle unter Verwendung des E-Meters schnell.“

Ihm war dabei von Anfang an bewusst, dass es sich bei diesem Gerät, das in Scientology als E-Meter bekannt ist, um einen primitiven Lügendetektor handelte. In seinem Operator‘s Manual, das er im gleichen Jahr verfasste, schrieb er: „Die Daten, die Sie hier finden, gelten auch für den Lügendetektor, wie ihn die Polizei benutzt oder er in psychologischen Einrichtungen verwendet wird“. Noch klarer sprach er es einige Jahre später aus: „Ein E-Meter ist besser bekannt als Lügendetektor“.

Dieser primitive und bis heute mehr oder weniger unveränderte Detektor wurde trotzdem ab Anfang der 60er-Jahre das zentrale Instrument der scientologischen Verfahren – L. Ron Hubbard: „Das E-Meter irrt nie. Es sieht alles. Es weiß alles. Es offenbart alles.“

Es ist auf jeden Fall der Hauptgrund für die unnatürliche „Bindung“ des einzelnen Scientologen an die Psychosekte!

Mehr dazu im zweiten Teil der „Bindungsgeschichte“, wo es um „mentale Massen“ und „geladene Bilder“ geht …

Foto: Why-we-protest/Anonymous


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