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Die sonntägliche Betrachtung von Scientology – 8. Woche 2014: Europäisches Hauptquartier in Kopenhagen wurde „ideal“, Los Angeles zieht nächste Woche nach, Chris Shelton über den „Ideale Org“-Schwindel, ein neuerlicher NARCONON-Todesfall, Gericht in Georgia, Scientology vs. Scientology, neuer Mitarbeitervertrag mit „Zusatzklauseln“, Kirstie Alley unplugged, Mark Fisher, die Polizei in Clearwater und …

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Das „Dynamische Duo“: L. Ron Hubbard und David Miscavige …

Das „Dynamische Duo“: L. Ron Hubbard und David Miscavige …

Kopenhagen: Es war nur eine Frage der Zeit, bis auch aus dem europäischen Hauptquartier der Psychosekte, der sogenannten Advanced Organization of Saint Hill Europe (AOSH EU), eine „Ideale Org“ wird. Am 15. Februar 2014 war es soweit und Sektenführer David Miscavige nahm die Wiedereröffnung des seit Jahrzehnten bestehenden Kastens vor.

Why-we-protest war vor Ort und so können wir einige Bilder davon sehen – garantiert nicht gephotoshopped … ;-)

02 23022013 02 Kopenhagen
02 23022013 03 Kopenhagen

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02 23022013 05 Kopenhagen
02 23022013 06 Kopenhagen

Auch ein kleines Video gibt es dazu …

Was anders geworden ist?

Der gleiche Schwachsinn hatte eine andere Verpackung erhalten, Millionen wurden „gespendet“ und den Sektierern wurde die Illusion vorgegaukelt, auf dem richtigen Weg zu sein …

Advanced Organization of Los Angeles (AOLA), wie sie bereits vor der nächten Wiedereröffnung aussieht …

Advanced Organization of Los Angeles (AOLA), wie sie bereits vor der nächten Wiedereröffnung aussieht …

Los Angeles: Am 1. März 2014 plant die Sekte nunmehr das gleiche Spielchen in Los Angeles zu wiederholen und die dortige American Saint Hill Organization (ASHO) und die Advanced Organization of Los Angeles (AOLA) zum wiederholten Mal wiederzueröffnen. Es ist ja Fasching bzw. Karneval und Miscavige eröffnet nun mal gerne – auch wenn es das Gleiche ist.

02 23022013 08 Big Blue ASHO AOLA

Die beiden Organisationen liegen mitten im L.A.-Sektencluster: Neben dem Big Blue, dem Sea Org-Hauptquartier, und nahe dem Hollywood Boulevard – sinnigerweise mit der Postadresse L. Ron Hubbard Way. Amerika ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wo selbst ein Sektenführer eine eigene Straße erhält.

02 23022013 09 Hollywood Map

Wesentlich pikanter ist aber das nächste Vorhaben von Scientology: Das Hotel Christie wurde schon vor längerem erworben und nunmehr zu einem riesigen Testcenter umgebaut, das am 28. Februar eröffnet werden soll …

02 23022013 10 Hollywood Test Center

Dieses „Testcenter“ liegt in unmittelbarer Nähe des Herzens von Hollywood, dem Walk of Fame und dem Hollywood & Highland-Komplex, wo u.a. die Oscars verliehen werden.

Hier noch eine Aufnahme dieses „Testcenters” von Scientology …

02 23022013 11 Hotel Christie LA Quelle Wikimapia

Und ein Werbepamphlet von Scientology …

02 23022014 21 Scientologywerbung

Dazu noch der obligate Blog von Tony Ortega

Chris Shelton: Das ehemalige Sea Org-Mitglied war seit seinem siebzehnten Lebensjahr in der paramilitärischen Formation von Scientology tätig, bevor er diese vor einem Jahr verließ. Nunmehr 43 Jahre alt kann er über den „Ideale Org“-Schwindel berichten, da er an diesem unmittelbar beteiligt gewesen ist.

Karen de la Carriere
zeichnete das Interview mit ihm auf …

NARCONON-Todesfall: Am 18. Februar 2014 starb Aron Riley an einer Überdosis – Riley war Mitarbeiter von NARCONON-Vista-Bay.

Wenn es nicht so traurig wäre, würde dieser Tod den ganzen Widerspruch von Scientology bzw. den Wahnsinn von NARCONON sichtbar machen – einerseits ein „Drogenentzugsprogramm”, andererseits stirbt ein NARCONON-Mitarbeiter, der als Staff Training Officer tätig war, also die Mitarbeiter in Bezug auf Drogen schulte, selbst an Rauschgift!

02 23022013 13 Aron Riley Facebook

R.I.P. Aron Riley …

NARCONON Georgia: Ungeachtet dessen verwarf Richter Steve C. Jones eine Betrugsklage gegen das sekteneigene „Drogenrehabilitierungsprogramm“ und ließ sie nicht vor Gericht zu – wenigstens brummte er NARCONON die Gerichtskosten auf.

Richter Steve C. Jones ...

Richter Steve C. Jones …

Hier der Blog von Tony Ortega dazu …

Im angestrebten Prozess ging es um Betrug, den mehrere NARCONON-„Absolventen” vor Gericht bringen wollten – auch hier der Blog von Ton Ortega zu …

Scientology vs. Scientology: Im Prozess zwischen Monique Rathbun und den Miscavige-Scientologen geht es derweil Schlag auf Schlag weiter – hier einmal eine Zusammenfassung der „Ereignisse“ von Tony Ortega, die der Klage zugrunde liegen …

Momentan geht es in diesem Gerichtsstreit zwischen der Sekte der Sekte bzw. Monique Rathbun (aka Independent Scientologists) gegen die Ursprungssekte vor allem darum, dass David Miscavige vor Gericht aussagen sollte, was Richter Waldrip auch verfügte.

Wallace Jefferson ...

Wallace Jefferson …

Die Scientology-Anwaltsarmada versucht natürlich alles, um genau das zu verhindern und so verfasste einer daraus, Wallace Jefferson, ein Schreiben an das Berufungsgericht in Texas. Jefferson war praktischerweise selbst oberster Richter des Supreme Courts in Texas, bevor es sich dem „Verteidigungsteam“ der Miscavige-Scientologen anschloss.

Dieser Schriftsatz möchte einen gerichtlichen Befehl des übergeordneten Gerichts (writ of mandamus) erwirken, um derart Richter Waldrip zu konterkarieren – hier dieses Dokument …

Monique Rathbun v Church of Scientology; Scientology's Petition for Writ of Mandamus

Schau ma mal, wie es weitergeht – hier der Blog von Tony Ortega dazu …

Scientology-Mitarbeitervertrag: Seit neuestem gilt im Sektenreich ein neuer Vertrag für Mitarbeiter (Staff Member), den ich dem geschätzten Publikum nicht vorenthalten möchte – hier also quasi ofenwarm …

02 23022013 16 Staff Contract 1

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02 23022013 18 Staff Contract 3
02 23022013 19 Staff Contract 4

Zusätzlich müssen die neuen Rekruten ein zweites Schriftstück unterschreiben, in dem sie sich verpflichten, weder schlecht über Scientology, noch L. Ron Hubbard, das RTC usw. zu sprechen – widrigenfalls müssen sie 25.000 Dollar bezahlen, wenn sie es dann doch tun. Hier diese speziellen „Vertragsklauseln“ …

02 23022013 20 Disparagement 1
02 23022013 21 Disparagement 2
02 23022013 22 Disparagement 3
02 23022013 23 Disparagement 4

Damit sich niemand die Augen ruinieren muss, hier der Text: „Religious Covenant of Non-Disparagement
I, _________ (print name), have been offered a post on the staff of Church of Scientology of __________ (the “Church”). As a member of the Scientology religious community represented by the Church, I am committed to forwarding the religious goals and tenets of the Scientology religion and the Church itself. I made this religious commitment in order to help every being I can attain his or her full spiritual potential, the path to which was discovered by L. Ron Hubbard as set forth in the Scientology Scripture.
1. To be a staff member of the Church is an incomparable opportunity to serve my religion and carries with it the most serious and sacred obligations. The Church is the focal point of the Scientology religion and all Scientology activities in its community and the stable emanation point fort the spiritual growth for all Scientologists living in the area.
2. I recognize that with this opportunity to serve the Scientology religion as a member of the Church’s staff comes an equally important responsibility to do all I can to ensure that the Church remains effective and accomplishes its religious mission. I understand that this is the most solemn of all the responsibilities that I will shoulder while on staff and is one responsibility I must continue to observe even if I leave the Church’s service. Scientology parishioners, Field Auditors, Field Ministries, City Offices and Missions in the surrounding community look to the Church to disseminate the Scientology religion in their area, hold counseling standards high and to further their quest for spiritual freedom. The inviolate strength and integrity of the Church and its staff therefore are critical to the spiritual life of Scientologists in the area. If the credibility or effectiveness of the Church or its senior staff, or executives of higher ecclesiastical Churches such as Religious Technology Center (“RTC”) and Church of Scientology International (“CSI”) is diminished or harmed in any way, Scientologists throughout the area will suffer incalculable spiritual harm.
3. I therefore agree that in exchange for the opportunity to serve on the Church’s staff and to receive the benefits available to all staff members, including the right to receive Scientology religious auditing and training to forward my own spiritual growth, I swear to forever use the full extent of my ability to uphold my obligations under this Religious Covenant of Non-Disparagement (“Non-Disparagement Covenant”). I will never do less. Accordingly, I PROMISE AND SWEAR NEVER TO SAY OR ENCOURAGE OR INDUCE OTHERS TO SAY OR WRITE ANYTHING NEGATIVE OR DISPARAGING ABOUT L. RON HUBBARD (“LRH”), THE CHURCH, CSI, RTC OR ANY OTHER CHURCH OF SCIENTOLOGY OR THEIR STAFF, OFFICERS, DIRECTORS OR TRUSTEES, IN WHATEVER CAPACITY, OR ABOUT THE RELIGIOUS PRACTICES, MATERIALS, TECHNOLOGY AND SERVICES OF THE SCIENTOLOGY RELIGION. I UNDERSTAND AND AGREE THAT THIS NON-DISPARAGEMENT COVENANT APPLIES NOT JUST WHILE I AM SERVING ON THE CHURCH’S STAFF BUT ALSO IN PERPETUITY, SHOULD I EVER LEAVE STAFF.
4. The term DISPARAGE means:
A. Comments and statements (oral or written) that could or do negatively affect or cast the Church, LRH, CSI, RTC or any Church of Scientology, their staff, officers, directors, or trustees or the religious practices, materials, technology and services of the Scientology religion (“Staff and Religious Practices”) in a negative light.
B. Comments and statements (oral or written) that could or do harm the reputation of the Church, LRH or any Church of Scientology, CSI, RTC and Scientology Staff and Religious Practices including, but not limited to, negative or derogatory comments and statements about financial status, operations, and the character of any Church of Scientology or its senior staff ecclesiastical leadership.
C. Comments and statements (oral or written) that could or do harm the Church, CSI and/or RTC’s relationship with any Scientology parishioner(s) including, but not limited to, comments that could or do harm any Scientology parishioner’s confidence in or hinder their spiritual growth in the Scientology religion or progress up The Bridge.
5. I understand the gravity of the action I am taking in signing this Non-Disparagement Covenant, I know that I am accepting responsibility for some of the most sacred and important obligations that exist in my religion. I further understand that the spiritual well-being of my fellow Scientologists depends on my ability to keep the promises I make herein. I also know that I am giving up forever some very important personal rights under the United States Constitution. But I also understand that I would not be permitted to serve as a member of the Church staff unless I agreed in advance to the terms of this Non-Disparagement Covenant. I take this action because I believe my personal spiritual commitment to Scientology and the betterment of humankind take precedence over any rights of free speech I may have as to these specific matters.
6. I understand and agree that the promises I have made in this Non-Disparagement Covenant relate to special, unique and extraordinary matters and that a violation of any of my promises will cause irreparable injury not just to the Church but also to the Scientology religion as a whole and that there are no legal remedies available that could correct this injury. I further understand and agree that such harm is likely to be very substantial and that it will vary with the nature of the disparaging comment or statement, making it extremely difficult and impractical, if not impossible, to measure the full extent of the actual damages caused by a violation of this Non-Disparagement Covenant. For these reasons I therefore agree that if I breach or threaten to breach any of my promises in this Non-Disparagement Covenant that, among other things:
A. The Church may seek a court order to stop me from breaching or threatening to breach my promises. Because a public hearing to enforce any provision of this Non-Disparagement Covenant might cause disclosure of information deemed confidential information, I agree that if there is litigation concerning this Non-Disparagement Covenant, I shall cooperate with the Church to seek an appropriate order from the county court, or any other court of competent jurisdiction, to seal the file and issue a protective order prohibiting disclosure of confidential information and/or limiting the disclosure of any other information obtained through discovery, to the maximum extent allowed under law.
B. In addition to anything else a court may require me to do for violating this Non-Disparagement Covenant, that I shall pay the Church $25,000 as liquidated damages (and not as a penalty) for each individual violation of this Non-Disparagement Covenant and/or for each individual instance of causing, participating in, cooperating with or encouraging the publication or broadcast of information that results in a violation of this Non-Disparagement Covenant. I understand that it is difficult to ascertain the exact extent of damage and harm a violation would cause the Church, but I acknowledge that $25,000 is fair and reasonable.
7. Notwithstanding anything to the contrary set forth herein, I understand and agree that the provisions of this Non-Disparagement Covenant shall not apply to the disclosure of information as compelled by law or pursuant to subpoena or order of any judicial, legislative, executive, regulatory or administrative body, provided such law, subpoena or order is valid and constitutional.
8. The promises and agreements I have made in this Non-Disparagement Covenant shall be interpreted and enforced in accordance with the laws of the state without reference to the laws of any other state or country. I agree that if legal action is necessary to enforce the promises I have made, that it may be brought in the court of the county in which the Church is located or any other court of competent jurisdiction, and I agree in advance to be subject to the personal jurisdiction of that court. This Non-Disparagement Covenant shall inure to the benefit of, and be binding upon the persons or organizations that received or are assigned the rights and duties of this Non-Disparagement Covenant (i.e. successors and assigns).
9. I understand that all the promises and other obligations I have made in this Non-Disparagement Covenant will be legally binding on me forever. However, if a court happens to rule that one or more of the promises I have made or obligations I have agreed to are not enforceable, then I agree that the rest of the promises and obligations I made shall remain in full force and effect and legally enforceable against me for all time.
10. I HAVE HAD THE OPPORTUNITY TO ASK AND RESOLVE ALL QUESTIONS I HAVE HAD ABOUT THIS NON-DISPARAGEMENT COVENANT. I UNDERSTAND THAT THIS NON-DISPARAGEMENT COVENANT CONSTITUTES THE ENTIRE UNDERSTANDING BETWEEN THE CHURCH AND ME CONCERNING THE SUBJECT MATTER OF THIS NON-DISPARAGEMENT COVENANT. NO MODIFICATION OR TERMINATION OF THIS NON-DISPARAGEMENT COVENANT SHALL BE VALID UNLESS IN WRITING SIGNED MY BOTH THE CHURCH AND ME. I REPRESENT THAT I NOW HAVE NO QUESTIONS OR RESERVATIONS CONCERNING THIS NON-DISPARAGEMENT COVENANT WHATSOEVER. BY SIGNING THIS NON-DISPARAGEMENT COVENANT I CAN UNEQUIVOCALLY STATE THAT I FULLY UNDERSTAND THE IMPORTANVE TO MY RELIGION OF THE OBLIGATIONS TO WHICH I AM AGREEING AND THAT I HAVE SIGNED THIS NON-DISPARAGEMENT COVENANT WILLINGLY AND WITHOUT ANY PRESSURE OF ANY KIND.”

Detail am Rande: Tony Ortega bekam diese Dokumente von einem aktiven Scientology-Mitarbeiter zugespielt, der wohl geade 25.000 Dollar zu viel in der Tasche hatte … ;-)

Hier noch der Blog von Tony Ortega dazu …

Kirstie Alley unplugged:
Claudio Lugli, der ehemalige Schneider von David Miscavige, war bis zu seinem Ausscheiden aus dem Psychokult, eng mit dem Scientology-Aushängeschild Kirstie Alley befreundet. Er kramte aus seinem privaten Fotoalbum einen Schnappschuss der US-Schauspielerin hervor …

02 23022013 24 Kirstie Alley unplugged The Underground Bunker-Tiziano Lugli

Mark Fisher: Ein weiterer Sea Org-Mitarbeiter, der mit Karen de la Carriere sprach …

Polizei in Clearwater: Zu dieser Behörde im Zentrum von Scientology ein weiteres Video …

Womit ich heute beim Wort am Sonntag angelangt wäre: „Ich finde, dass man dem Komplex rund um Scientology, RTC, IAS und wie sie alle heißen mögen, ganz dringend jede rechtliche Basis entziehen sollte – es gibt schon genug Menschenverachtendes bzw. Kriminelles auf der Welt!”

Fotos: Why-we-protest/Anonymous (6), Scientologypublikationen (10), The Underground Bunker (6), Wikimapia, Wikipedia, Facebook, Claudio Lugli


Die sonntägliche Betrachtung von Scientology – 9. Woche 2014: Will Smith und die „Razzies“, Petra Brockmann, Thomas Knödler, Hans-Peter Huber, Arsenij Jazenjuk, Sergej Kirijenko, die Sekte verschiebt, 1998 und Marty Rathbun, Scientology vs. Scientology, Mark Fisher, Chris Shelton und …

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03 02032014 01 Golden Raspberry Award Quelle Wikipedia

Preisverleihung: Gestern wurde im Vorfeld der heutigen Oscar-Verleihung die Goldene Himbeere (Golden Raspberry Award), kurz: Razzie, für den schlechtesten Film des Vorjahres vergeben. Will Smith räumte dabei mit 3 Razzies ordentlich ab. Der Hauptpreis ging zwar an Movie 43, Will Smith und sein Sohn Jaden bekamen aber jeweils ihren eigenen Razzie als Haupt- (Jaden) und Nebendarsteller (Will) im Scientology-Propagandafilm und dann noch einen Razzie als schlechtestes Leinwandpaar – hier ein Artikel im Magazin Deadline dazu …

Passt irgendwie perfekt zu Scientology – odrr, Herr Stettler? ;-)

Will (rechts) und Jaden Smith in „After Earth" ...

Will (rechts) und Jaden Smith in „After Earth” …

Problematisch ist etwas anderes: After Earth wird in naher Zukunft wahrscheinlich unreflektiert auf die nichts ahnenden Fernsehzuseher losgelassen werden. In irgendeinem Hollywood-Filmpaket wird der Scientology-Propagandaschinken enthalten sein und irgendeine Fernsehanstalt wird ihn ausstrahlen.

Thomas Knödler und Petra Brockmann ...

Thomas Knödler und Petra Brockmann …

Brockmann und Knödler: Weniger über Hollywood, dafür um spezielle „Weiterbildungsseminare“, die offensichtlich sehr viel mit Scientology zu tun haben, geht es beim nächsten Stichwort. „Hauptdarsteller“ sind dabei die Promi-Friseure Petra Brockmann und Thomas Knödler aus Dresden, die u.a. eine eigene „Weiterbildungs-Academy“ betreiben. In der werden neben diversen Friseurtechniken im Rahmen einer „Business-Academy“ u.a. „Grundlagen der Mentalarbeit” oder „Effektive Personalführung“ vermittelt. Der Partner von Brockmann und Knödler ist dabei die Schweizer Progredi AG, repräsentiert von Hans-Peter Huber.

Aber betrachten wir es chronologisch: Am 29. Jänner 2014 brachte die MDR-Sendung Exakt – Die Story den Stein ins Rollen. Es ging um die Weiterbildungsindustrie im Allgemeinen, sowie Brockmann und Knödler im Speziellen – hier der entsprechende Sendungsausschnitt …

Die ganze Sendung kann man sich auf Youtube oder in der ARD-Mediathek ansehen …

Brockmann und Knödler (BuK) und Hans-Peter Huber distanzierten sich blitzschnell auf ihren jeweiligen Homepages von Scientology. Darüber hinaus engagierten BuK eine PR-Agentur, die wiederum eine Prüfkommission mit der pensionierten „Sektenjägerin“ (© BILD) Ursula Caberta, dem Schweizer Sektenexperten Hugo Stamm und Harald Lamprecht, Sektenbeauftragter der Evangelischen Landeskirche Sachsen, vorschlug.

Caberta und Stamm lehnten eine Teilnahme an dieser „Reinwaschungsaktion“ von Brockmann und Knödler gleich ab, Harald Lamprecht wäre im Sinne der Aufklärung bereit gewesen, daran mitzuarbeiten, um dann am 24. Februar 2014 ins Detail zu gehen – hier ein Auszug: „Nachdem die seit Jahren schwelenden Vorwürfe sektenhafter Strukturen in den Weiterbildungen der Brockmann und Knödler Academy Ende Januar die Öffentlichkeit erreichten, wurde durch Brockmann und Knödler eine Public-Relations-Agentur beauftragt, diese Krisenkommunikation zu managen.

Zentrale Pfeiler der Strategie dieser Agentur waren [u.a.]: Einsetzung einer Prüfkommission aus Sektenexperten zur Untersuchung der Vorwürfe. Versprochen wurde … dass die Prüfkommission sämtliche relevante Unterlagen und Dokumente zur Verfügung gestellt bekäme, um zu ermitteln in wieweit tatsächlich scientologische Methoden im Unternehmen eingesetzt wurden. Unter diesen Voraussetzungen hatte ich meine Bereitschaft zur Mitarbeit in der Prüfkommission erklärt, um damit den Aufklärungsprozess zu unterstützen. Die seitdem gewonnenen Erfahrungen im Umgang mit der Prüfkommission haben mich zu der Einschätzung geführt, dass das vorrangige Ziel dieser Prüfkommission nicht die Aufklärung des Falles, sondern die mediale und juristische Ruhigstellung der Kritiker beinhaltete. Ich habe darum der Agentur mitgeteilt, dass ich nicht Mitglied dieser Prüfkommission sein werde.

Die Gründe im Einzelnen: Durch die Agentur wurde eine Aufteilung des Prüfprozesses in zwei Phasen vorgenommen, wobei Phase 1 die Fachseminare und Trainings von Brockmann & Knödler betrachten und erst in Phase 2 die Methoden der Progredi AG begutachtet werden sollten, nachdem Phase 1 mit einem öffentliche Zwischenbericht abgeschlossen wurde. Diese Aufteilung ist unsinnig und nicht zielführend, wenn es um die Aufklärung der Vorwürfe geht. (Sie ist allein dann sinnvoll, wenn das primäre Ziel darin besteht, Brockmann und Knödler in den Augen der Öffentlichkeit möglichst gut dastehen zu lassen.)

Brockmann & Knödler (BuK) sind in der Praxis eng mit der Progredi AG verflochten. Nahezu alle Mitarbeiter wurden auf unterschiedliche Art in Seminare und Trainings von Progredi gedrängt. Die Tätigkeit von Progredi fand ganz wesentlich innerhalb des Unternehmens Brockmann und Knödler statt. Die Trennlinie zwischen den Firmen ist schon personell nur schwer zu ziehen, weil die Kunden der BuK-Business-Academy als Trainer für Progredi an Mitarbeitern von BuK gearbeitet haben. Progredi-Trainings fanden nicht nur in der BuK-Business-Academy statt, sondern ebenso bei den monatlichen Mitarbeiterseminaren und bei dem Montagstrainings für die Auszubildenden von BuK. Beide Firmen bildeten faktisch ein gemeinsames Funktionssystem.“

Harald Lamprecht ...

Harald Lamprecht …

Zusammenfassend stellte Lamprecht fest: „Kein erkennbares echtes Aufklärungsinteresse, Tendenzen zu Verschleierung statt Klarstellung [und] versuchte Knebelung der Ermittler haben deutlich werden lassen, dass von der Konstruktion dieser Prüfkommission keine Aufklärung des Falles zu erwarten ist.“

Die komplette Stellungnahme von Harald Lamprecht können Sie hier lesen

Wie geht es nun weiter?

Harald Lamprecht macht seine eigene Prüfkommission: „Ich werde weiterhin mit Betroffenen von von Brockmann & Knoedler bzw. Progredi Gespräche führen, um ein möglichst umfassendes Bild zu gewinnen. Ich bin nach wie vor gern bereit, auch direkt mit dem Ehepaar Brockmann-Knödler über die Vorwürfe zu sprechen und Ihnen Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Zu gegebener Zeit werden die Ergebnisse dieser Untersuchungen der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Untersuchungen führe ich im Rahmen meines Dienstauftrages als Beauftragter für Weltanschauungs- und Sektenfragen, und nicht im Auftrag von Brockmann & Knödler oder einer von ihnen bestellten PR-Agentur durch.“

Brockmann und Knödler-Academy in Dresden ...

Brockmann und Knödler-Academy in Dresden …

Bisher haben sich 26 Betroffene der BuK Academy bei Harald Lamprecht gemeldet, die am 28. Februar 2014 im Rahmen einer Pressekonferenz an die Öffentlichkeit treten wollten. Daraus wurde aber nichts, da sich zwischenzeitlich Sabine Weber von Scientology-OSA zu Wort gemeldet hatte und die Zeugen aus Angst ihre Teilnahme zurückzogen. Lediglich einer, der Unternehmer Oliver Kreider, sprach über seine Erfahrungen, wie die DNN berichtete: „Er erzählte, wie sie [seine Ehefrau] von einem Klinikaufenthalt [sie wurde gegen Depressionen behandelt] nach Hause kam und bei Petra Brockmann zum Friseur ging. Dort wurden ihr die Techniken von Hans-Peter Huber und seiner Progredi AG empfohlen. ‚Frau Brockmann hat zu meiner Frau gesagt, dass ihr Huber ebenfalls in einer Lebenskrise geholfen habe‘, so Kreider. Wenig später sei auf Wunsch seiner Frau eine von Huber empfohlene Trainerin ins gemeinsame Haus eingezogen, die 1.200 Euro am Tag gekostet hat.

Peu à peu entfremdete sie Kreider von seiner Ehefrau und animierte sie, täglich 1.000 Seiten über Gespräche mit ihrem Mann an Hans-Peter Huber zu übermitteln. ‚Am Ende wurde ich auch aus unserer gemeinsamen Hausverwaltungsfirma in Hartmannsdorf gedrängt. Ich kam einfach nicht mehr an meine Frau heran und reichte 2010 die Scheidung ein.‘ 500.000 Euro hatte er zu diesem Zeitpunkt bereits für die ‚Behandlung‘ an die Schweizer Progredi AG überwiesen.“

Der komplette Artikel in der DNN (Dresdner Neueste Nachrichten) hier …

Zum Nachlesen das Seminarprogramm von Brockmann und Knödler, wo es ab Seite 34 um die Business Academy und um Hans-Peter Huber geht …

Die BuK-Business Academy von Hans-Peter Huber ...

Die BuK-Business Academy von Hans-Peter Huber …

Woher oder von wem die Scientology-Inhalte in den Seminaren von Brockmann und Knödler letztendlich kamen, ist noch nicht geklärt, dafür aber ein Gag am Rande, der mehr sein könnte: Brockmann und Knödler residieren in einem Haus, das wiederum Kurt Fliegerbauer gehört, einem Vorzeige-Scientologen und Immobilienspekulanten.

Der aktuelle Ministerpräsident der Ukraine, Arsenij Jazenjuk ...

Der aktuelle Ministerpräsident der Ukraine, Arsenij Jazenjuk …

Arsenij Jazenjuk: Kaum Ministerpräsident der Ukraine, muss sich Jazenjuk auch gleich mit einem bösen Gerücht herumschlagen, das andererseits auch schon einige Zeit herumschwirrt. Konkret geht es darum, dass Jazenjuk nicht nur Timoschenko-, sondern auch Scientology-Sympathisant sein soll – Tony Ortega berichtete in seinem Blog darüber …

Ausgangspunkt des Gerüchtes war der Blog von Tom McGregor, der in Jazenjuk einen Maulwurf von Scientology und George Soros sieht.

Dass es Scientologen durchaus an die Staatsspitze schaffen, ist spätestens seit Sergej Kirijenko bekannt, der es in Russland unter Boris Jelzin als Premierminister fungierte. Seit 2005 ist Kirijenko Chef von RosAtom, der Föderalen Agentur für die Atomenergie Russlands.

Sergej Kirjenko ...

Sergej Kirjenko …

Kirijenko hatte ein einwöchiges Scientology-Seminar besucht, was belegt ist bzw. Kirijenko hat es eingestanden – hier ein Artikel der Berliner Zeitung dazu …

Ideale Orgs: Eigentlich sollten sie ja schon eröffnet bzw. zur „idealen Org“ geworden sein, die American Saint Hill Organization (ASHO), die Advanced Organization of Los Angeles (AOLA) und das „Testcenter“ auf dem Hollywood Boulevard. Angekündigt war das Ganze für den 28. Februar und den 1. März. Dann verschob man auf 2. bzw. 3. März und mittlerweile wurde der Termin für AOLA und ASHO auf 8. März festgelegt, während die Testcenter-Eröffnung gänzlich verschoben wurde.

Karen de la Carriere besuchte derweil am 28. Februar den geplanten Ort des Scientology-Geschehens und drehte ein kleines Video …

Vielleicht war David „In-dessen-Reich-der-Karneval-ganzjährig-ist“ Miscavige ja durch die Razzie-Verleihung unabkömmlich?

Aber Scientology kann immerhin für sich in Anspruch nehmen, dass es 1998 schon einmal geklappt hat – Tony Ortega präsentierte in seinem Blog einige historische Aufnahmen.

Damals noch ohne Miscavige, dafür aber mit dessen rechter Hand, Marty Rathun …

03 02032014 09 AOLA Marty Rathbun 1

Die paramilitärische Sea Org von Scientology paradierte …

03 02032014 10 AOLA Sea Org

Und Marty Rathbun hatte seinen Sektenableger noch nicht gegründet, führte seine Uniform derweil Gassi und sprach garantiert ergreifende Wort …

03 02032014 11 AOLA Marty Rathbun 2

Scientology vs. Scientology: Die Scientology-Anwälte hatten im Prozess Monique Rathbun (aka Independent Scientologists) gegen Miscavige-Scientology ja um einen gerichtlichen Befehl des übergeordneten Gerichts (writ of mandamus), in dem Fall des Berufungsgerichtes in Texas, angesucht, um derart zu verhindern, dass David Miscagie himself vor Gericht erscheinen muss. Nun hat das Berufungsgericht reagiert und Monique Rathbun um Stellungnahme gebeten – hier das Dokument …

Zuvor hatte Monique Rathbun einen weiteren Antrag beim verhandelnden Gericht bzw. Richter Waldrip eingereicht …

Die Anlagen des Schriftstückes zeichnen ein umfangreiches Bild von Hubbard-Miscavige-Scientology und für weitere Stimmung sollte gesorgt sein – hier der Blog von Tony Ortega dazu …

Mark Fisher: Im zweiten Teil seines Interviews sprach Fisher in der Zwischenzeit über seine zweiundzwanzigjährige Spionagetätigkeit für Scientology bzw. OSA …

Und noch über einige andere Interna – er war ja lange genug dabei …

Chris Shelton: Bei einem anderen Interview von Karen de la Carriere ging es um Homosexualität und Selbstbefriedigung bei Scientology …

L. Ron Hubbard und David Miscavige: Wenn man sich die Frage stellt, was in Scientology in Wirklichkeit abgeht, eine Erklärung von Anonymous dazu …

L. Ron Hubbard präpariert David Miscavige ...

L. Ron Hubbard präpariert David Miscavige …

Zum Schluss wie immer das Wort am Sonntag: „Ich finde, dass man dem Komplex rund um Scientology, RTC, IAS und wie sie alle heißen mögen, ganz dringend jede rechtliche Basis entziehen sollte – es gibt schon genug Menschenverachtendes bzw. Kriminelles auf der Welt!”

Fotos: Wikipedia (2), Businessinsider, BILD (2), Brockmann und Knödler (2), The Underground Bunker, Scientologypublikationen (3), Anonymous

Nachtrag zu Brockmann und Knödler: Mysteriöser Todesfall, der sich 2004 in Chemnitz ereignet hat, soll neu aufgerollt werden …

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Thomas Knödler und Petra Brockmann ...

Thomas Knödler und Petra Brockmann …

Zu meinem gestrigen Blog noch ein Nachtrag: Im Zuge der Ermittlungen gegen die Dresdner Star-Friseure Petra Brockmann und Thomas Knödler (BuK) und deren „Business-Academy“ soll auch ein mysteriöser Todesfall aus dem Jahr 2004 neu aufgerollt werden.

Oliver Kreider zur DNN: „Eine Mitarbeiterin aus Petra Brockmanns Chemnitzer Salon, die zuvor auf einer Schulung von Herrn Huber war, hat sich 2004 erhängt. Wir haben eine Zeugin, die aussagen kann, dass sowohl Frau Brockmann als auch Herr Huber sie anschließend anwiesen, die Kursunterlagen der toten Mitarbeiterin wie auch alle anderen Unterlagen verschwinden zu lassen“.

Die DNN weiter: „Um den Opfern, die sich immer zahlreicher bei Harald Lamprecht melden, zu helfen, möchte Oliver Kreider demnächst einen Verein gründen. ‚Der Opferverein soll Betroffene auch finanziell unterstützen, um rechtliche Auseinandersetzungen durchstehen zu können‘, so Kreider. Er selbst bereite mit seinen Anwälten Klagen gegen Brockmann und Knödler und [die] Progredi [von Hans-Peter Huber] vor, sagte der Unternehmer.“

Die Progredi AG in einem Bürokomplex in  der Weidstrasse 4a, Heiden/Schweiz …

Die Progredi AG in einem Bürokomplex in der Weidstrasse 4a, Heiden/Schweiz …

Schlüssel zu dem Ganzen könnte Hans-Peter Huber und dessen Progredi AG sein. Am Hauptsitz des Unternehmens traf das MDR-Team nur den Wirtschaftsprüfer der Progredi AG an …

Hier nochmals der komplette Artikel der DNN

Fotos: Freie Presse, MDR

Die sonntägliche Betrachtung von Scientology – 10. Woche 2014: Travoltify your name, die Rathbuns und ihre Stalker, Ginger Sugerman und …

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03 09032014 Lrn to pronounce Idina Menzel is OT IX

John Travolta: Vergangenes Wochenende wurden die Oscars vergeben und John Travolta ließ es sich nicht nehmen, seine Scientology-„Fähigkeiten“ auszuführen. Eigentlich sollte er nur die Sängerin Idina Menzel ankündigen, aus der er dann weichgespült „Adele Dazeem“ machte – hier ein Ausschnitt aus der David Pakman-Show dazu …

Hollywood hatte seinen Running Gag und auch „Adele Dazeem“ verfügte sehr schnell über einen eigenen Account bei Twitter …

03 09032014 02 Tweets Idina Menzel

Da soll noch einmal jemand sagen, dass die Scientologen zu nichts zu gebrauchen wären – auch zu Mark Zuckerberg fiel John.Boy etwas ein …

03 09032014 Travoltify your name

Hier noch der Blog von Tony Ortega dazu …

Monique Ratbun: Im Prozess der beiden Scientology-Sekten (Rathbun vs. Miscavige) steht die Entscheidung an, ob David Miscavige vor Gericht aussagen muss oder nicht. In bester Scientology-Manier hetzten die einen (die Miscavige-Bande) der anderen derweil einen Stalker (liebevolle Umschreibung für einen Privatdetektiv) auf den Hals. Marty Rathbun machte einige Fotos und fragte, wer der Miscavige-Wonneproppen wohl sei.

Es besteht zwar wenig Aussicht darauf, dass sich dieser in Mitteleuropa blicken lässt, aber was weiß man denn schon über ein eventuelles Verwandtschaftsverhältnis zu OSA-Stettler oder –Weber?

Hier auf jeden Fall sein Konterfei und einige Merkmale seines Pickups …

Nicht identifizierter Scientology-OSA-Stalker ...

Nicht identifizierter Scientology-OSA-Stalker …


03 09032014 Rathbun Stalker 2
03 09032014 Rathbun Stalker 3
03 09032014 Rathbun Stalker 4

Ginger Sugarman: Karen de la Carriere interviewte die Ex-Miscavige-Scientologin und damit ist wieder Schluss mit lustig – hier das erste …

Und hier das zweite …

Im Übrigen war vergangene Woche wenig los, ich recherchiere gerade rund um die Dresdner Friseure Brockmann und Knödler und deren „Gehabe“ und so bleibt zum Schluss wie immer nur das Wort am Sonntag: „Ich finde, dass man dem Komplex rund um Scientology, RTC, IAS und wie sie alle heißen mögen, ganz dringend jede rechtliche Basis entziehen sollte – es gibt schon genug Menschenverachtendes bzw. Kriminelles auf der Welt!”

Fotos: Anonymous/Why-we-protest (2), Twitter, Marty Rathbun (4)

Arlene Gasparini starb am 12. März 2011 – sie wurde 43 Jahre alt und hatte zuvor die Psychosekte bzw. NARCONON „besucht“ …

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03 11032014 Arlene Gasparini

Heute jährt sich der Todestag von Arlene Gasparini, die am 12. März 2011 starb. Arlene hatte 2009 das NARCONON-„Programm” von Scientology in Trois-Rivieres (Kanada) absolviert.

Sie wurde 43 Jahre alt, hatte Drogenprobleme, bezahlte 23.000 Dollar an NARCONON und nahm die toxischen Vitamin- und Niacin-Dosierungen des Scientology-„Reinigungsprogrammmes“ ein bzw. unterzog sich dem „Kommunikations- und Ethikprogramm“ der Psychosekte.

Arlene litt an Hepatitis C – trotzdem zwang sie Scientology/NARCONON zu deren „Reinigungsprogramm” mit exzessiven Saunabesuchen und hohen Vitamindosierungen.

Wissenschaftlich werden maximal 500 mg Niacin als verträglich angesehen. Unbeeindruckt davon zwang sie Scientology/NARCONON zu 2.000 bis 5.000 Milligramm pro Tag – und das trotz ihrer gesundheitlichen Beeinträchtigung.

Alles was NARCONON „ausmacht“, wurde bzw. wird an ihrem Beispiel sichtbar: Inkompetente Mitarbeiter und der Wahnwitz des NARCONON-„Programmes“ usw. …

Arlene Gasparini starb am 12. März 2011 an einer Überdosis. Bei der Autopsie wurde festgestellt, dass u.a. ihre Leber zu über 50% zerstört war. Sie bekam ihre Rauschgiftprobleme nie in den Griff, geriet dann an eine Psychosekte, deren dubiose Methoden ihr Problem nur größer machten und letztendlich zu ihrem Tod beitrugen – wenn sie nicht bestimmendes Element waren!

David Love verlor eine Freundin, NARCONON in Trois-Riviere wurde mittlerweile durch den Staat geschlossen, aber Scientology/NARCONON bewirbt nach wie vor seine „Methode” und lockt die nächsten Menschen in diese Todesfalle.

Hier noch der Artikel von David Love im Exminer mit weiteren Details …

Und ein Video von David Love für Arlene Gasparini …

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R.I.P. Arlene …

Foto: David Love/Privat

Heute ist der höchste „Feiertag“ im Sektenreich von Scientology: Der Geburtstag des „genialen“ Gründers jährt sich wieder einmal …

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Sektengründer L. Ron Hubbard am Ort seiner „Inspiration“: Wenn er danach gespült hätte, wäre der Welt einiges erspart geblieben …

Sektengründer L. Ron Hubbard am Ort seiner „Inspiration“: Wenn er danach gespült hätte, wäre der Welt einiges erspart geblieben …

L. Ron Hubbard – zu dem Mann wurde bereits alles festgestellt: Okkultist bzw. Schwarzmagier, Betrüger, Bigamist, Hypnotiseur, Hochstapler usw. – und schlussendlich Sektengründer.

Nachzulesen im Standardwerk zur Person von L. Ron Hubbard: Bare-Faced Messiah von Russel Miller. Pünktlich zum Geburtstag von Hubbard erschien nun dieses Buch auch in den USA. Beim ursprünglichen Erscheinungstermin, und in den Jahren danach, verhinderte der Scientology-Geheimdienst OSA, dass das Buch auch in Amerika erscheinen konnte – dem größten Markt der Psychosekte. Jetzt wird dies korrigiert und jedermann kann sich selbst ein Bild dieses Mannes machen – frei nach einem Scientology-Motto: “Denke für dich selbst!”.

Russell Miller hatte akribisch Puzzleteilchen um Puzzleteilchen zusammengetragen und das Buch 1986 veröffentlicht – und nun ist dieses auch in den USA erhältlich. Cruise, Smith, Travolta und Alley werden es lieben – vielleicht verfilmen sie es ja auch gemeinsam? ;-)

03 13032014 Bare Faced New

Auf Deutsch ist das empfehlenswerte Buch leider immer noch nicht verlegt worden, aber es gibt eine deutsche Übersetzung im Internet – hier der Link

Dann noch der Blog von Tony Ortega mit einem aktuellen Russel Miller-Interview …

Interessantes Detail am Rande: Marty Rathbun, „Chefideologe“ der Independent Scientologists, entschuldigt sich in seinem Blog nicht nur bei Russell Miller, dass er seinerzeit bei den Dirty Tricks von Scientology bzw. OSA mitgemacht hat, sondern empfiehlt seinen Parteigängern sogar, sich das Buch zu kaufen und es zu lesen.

Was ist mir Marty Rathbun los?

Vor Kurzem meinte er noch „Ich bin für L. Ron Hubbard! Ich werde ihn verteidigen bis zum Tod!“ und jetzt empfiehlt er ein Buch, nach dessen Lektüre man eigentlich nur den Schluss ziehen kann, sich von L. Ron Hubbard und seinen „Theorien““ blitzartig abzuwenden?

Persönlich würde es mich für ihn freuen, wenn er dies erkennen würde – die Zukunft wird es weisen. Hier auf jeden Fall der entsprechende Blog von Marty Rathbun

Fotos: Anonymous/Why-we-protest, Rob Stead/The Underground Bunker (2)

Brockmann, Knödler, Huber und Scientology: Promifriseure, deren Partner für Weiterbildung und eine einfache, aber offene Frage …

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Brockmann und Knödler-Academy in Dresden ...

Brockmann und Knödler-Academy in Dresden …

Die Schnitzeljagd in Dresden geht munter weiter: Da die Promifriseure Petra Brockmann und Thomas Knödler, die jeden Scientology-Kontakt vehement dementieren, dort jede Menge Betroffene der dubiosen Weiterbildungsmaßnahmen der beiden Friseure und dann noch deren Partner in dieser Hinsicht, Hans-Peter Huber.

Hans-Peter Huber ...

Hans-Peter Huber …

Unter zunehmendem Druck räumte besagter Huber mittlerweile ein, dass er sich 2008 mit den Methoden von Scientology auseinandergesetzt hat. Rein privat versteht sich und nur über das Internet, wo er einige Unterlagen bestellt hatte. Dann tauchte als Beleg ein „Therapieformular“ der Psychosekte aus dem gleichen Jahr bei ihm auf, während seine Anwältin feststellte: “Das Interesse dauerte jedoch nur wenige Monate an und heute hat Herr Huber keinerlei entsprechendes Interesse mehr”

Freie Presse, Erscheinungsdatum 20140307, Seite MSa

Brockmann und Knödler dementierten vorsorglich: „Sollte Herr Hans Huber von der Progredi AG zumindest zeitweise Mitglied von Scientology gewesen sein und scientologische Methoden angewendet haben, war und ist Petra Brockmann und Thomas Brockmann-Knödler dies nicht bekannt.”

Für Ursula Caberta war es derweil klar – Zitat Freie Presse: „Entweder muss Herr Huber Scientologe gewesen sein, sonst hätte er diese Unterlagen nicht verwenden dürfen oder er gehört zu ehemaligen Mitgliedern, die die Organisation verlassen haben und nun auf eigene Rechnung weitermachen”.

Sabine Weber vom Sektengeheimdienst OSA schloss eine frühere Sektenmitgliedschaft nicht aus – man habe in einer Schweizer Adressliste einen Hanspeter Huber gefunden, der aber 1998 aus der Sekte „wegen Fehlverhaltens“ [sic!] ausgeschlossen worden war.

Womit wir bei der Namensproblematik wären: Hans-Peter Huber firmierte nicht nur unter Hanspeter Huber, sondern auch unter Johannes Huber oder Johannes-Peter Huber.

Dann gibt es noch die bereits angesprochene Progredi AG in der Schweiz, aber auch die EBM-Expansions- und Beratungsmanagement GmbH in Augsburg, deren Geschäfte ein Johannes Huber führt, wie Dr. Harald Lamprecht im Zuge seiner Recherchen herausfand.

Dabei wäre die Lösung des Rätsels relativ einfach und naheliegend: Es geht darum, dass angeblich während der Weiterbildungsmaßnahmen von Brockmann und Knödler, ausgeführt von Hans-Peter Huber oder wie er sich gerade nennt, Material bzw. Methoden von Scientology verwendet wurden.

Diesbezüglich sollte es Schulungsunterlagen geben und diese sollte man seitens Brockmann und Knödler offenlegen bzw. zugänglich machen – man hätte es damit Schwarz auf Weiß und könnte sich die ganzen Dementis ersparen!

Brockmann und Knödler könnten weiter die Haare ihrer Kunden ondulieren, beruhigt auf die Beauty-Messe Hairworld in Frankfurt fahren und müssten Hans-Peter aka Hanspeter aka Johannes aka Johannes-Peter Huber nicht Hausverbot erteilen.

Wenn die Schulungsunterlagen nicht etwas anderes zeigen. Denn dann würden Brockmann und Knödler die Haare zu Berge stehen – und das ganz ohne weiteres Zutun.

Die Unterlagen dieser Weiterbildungsmaßnahmen stellen den springenden Punkt dar – es wäre an der Zeit, sie zu präsentieren!

Hier noch der komplette Artikel der Freien Presse

Fotos: Brockmann und Knödler (2), Freie Presse/Scientologypublikation

Scientology stellte Sara Goldberg vor die „Wahl“: Entweder ihre Tochter oder ihr Sohn, dann aber als „Suppressive Person“ …

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Die Geschwister Ashley und Nick Lister - 2013 musste sich ihre Mutter gemäß der Scientology-„Vorgaben" zwischen ihnen entscheiden ...

Die Geschwister Ashley und Nick Lister – 2013 musste sich ihre Mutter gemäß der Scientology-„Vorgaben” zwischen ihnen entscheiden …

Die Geschichte von Sara Goldberg dokumentiert den Irrsinn der Psychosekte Scientology – und wie diese in das Leben des Einzelnen eingreift. Sie ist aber auch eine Geschichte zum Thema „Erzwungener Abbruch der Beziehung“ (Disconnection), von dem die Psychosekte immer behauptet, dass es so etwas bei Scientology nicht gäbe.

Sara Goldberg lernte Scientology im Alter von 26 Jahren kennen. Danach begann für sie eine 36-jährige Scientology-Karriere: Sara übersiedelte nach Los Angeles, wo es eine große Scientology-Community gab und heiratete den Scientologen Gale Lister. 1984 wurde deren Tochter Ashley, 1987 ihr Sohn Nick geboren und 1989 hatte Sara Lister die Scientology-Stufe OT VII erreicht.

Die Kinder besuchten Scientology-Schulen, 1996 zog die Familie nach Clearwater, um dem „spirituellen Zentrum“ FLAG nahe zu sein und 1998 ließen sich die Listers scheiden. 2002 heiratete Sara den Scientologen Sheldon Goldberg, der seit 1973 in der Sekte war, 2003 war Sara Goldberg am Ende der scientologischen Fahnenstange angelangt, sie war OT VIII.

Sie war in der Scientology-Community aktiv, hatte gelegentlich Kontakt zu David Miscavige und ihre Tochter Ashley war zwischen ihrem sechzehnten und neunzehnten Lebensjahr in der Sea Org, dem paramilitärischen Arm von Scientology. Ashley heiratete danach den Second-Generation-Scientologen Matt Epstein und machte Sara zur Großmutter.

Ihr Sohn Nick freundete sich mit Matt Argall an, der jahrelang bei Scientology aktiv gewesen war und nun zunehmend deren „Order“ in Frage stellte bzw. sie ablehnte. Nick Lister geriet 2009 in die Mühlen der „Scientology-Justiz“, als er auch noch Mike Rinder kennenlernte und Scientology wollte, dass er diesen Kontakt sofort abbrach.

In den Jahren danach wurde Sara Goldberg zunehmend in die „Ethik-Handhabung“ ihres Sohnes involviert, der 2011 zur Suppressive Person (SP) erklärt worden war, dann die Steps A to E (eine Art „Rückkehrprogramm“ für SPs) absolvierte und diese dann abbrach.

2012 eskalierte die Situation, als man Sara „nahelegte“, sich von ihrem Sohn zu trennen. Drei Sea Org-Mitglieder marschierten auf und nahmen die Goldbergs in die Zange – u.a. unter Einsatz des Lügendetektors E-Meter. Für Sara Goldberg stand fest: „Ich trenne mich nicht von meinem Sohn!“ Einer von ihnen, Mark Kimura, schlug die Scientology-„Lösung“ vor: „Erinnere dich, was Hubbard dazu gesagt hat: Löse die Situation oder brich die Verbindung ab!“

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Die Scientology-Linie war klar und so kam, was kommen musste: Sara Goldberg und ihr Mann Sheldon wurden wie ihr Sohn Nick Lister zu Suppressive Persons erklärt, mit denen kein Scientologe Kontakt haben durfte. Sara hatte sich zuvor geweigert, den von Scientology verlangten Abbruch des Kontaktes zu ihrem Sohn zu vollziehen.

Ihr Tochter, Ashley Epstein, brach daraufhin gemäß der Scientology-„Vorgabe“ den Kontakt zur Mutter ab – Sara: „Sie sagte mir, dass sie jeden Kontakt mit mir beenden muss. Dann umarmte und küsste sie mich und sagte mir, dass sie mich liebe.“

Anschließend mailte Ashley ihrer Mutter: „Bitte sende mir keine E-Mails mehr und ruf mich nicht an! Wenn du alles mit Scientology in Ordnung gebracht hast, melde dich wieder.“

Hier ein Video der Tampa Bay Times dazu …

Und hier der Artikel der Tampa Bay Times mit der ganzen Geschichte …

Fotos: Tampa Bay Times (2)


Die sonntägliche Betrachtung von Scientology – 11. Woche 2014: Hillary Clinton intervenierte, Elisabeth Moss lobpreiste, Scott Miller soll, die Doch-noch-Wiedereröffnung, Flagdown 2014, Monique Rathbun, Laura DeCrescenzo, Ronald Sohigian, Rafael Ongkeko, Belgien entscheidet, Chris Shelton über die „Basics“, implantierte Chips für Scientologen, einiges an Photoshopping mit David Miscavige und Tom Cruise, ein T-Shirt und …

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Hillary Clinton, ehemalige US-Aussenmnisterin und möglichweise die nächste Präsidentin der USA ...

Hillary Clinton, ehemalige US-Aussenmnisterin und möglichweise die nächste Präsidentin der USA …

Hillary Clinton: Einerseits könnte Clinton die nächste US-Präsidentin sein und andererseits ist das Naheverhältnis ihres Mannes und Ex-Präsidenten zur Psychosekte evident. Nun gibt es dank Marty Rathbun auch einen Beleg für das „Verhältnis“ von Hillary Clinton: Im Jahr 2006 soll sie gegen einen Scientology-Kritiker interveniert haben, als sie in einem Brief an dessen Arbeitgeber empfahl, diesen umgehend zu feuern – soweit der Daily Report eines OSA-Invest-Officers.

Konkret ging es um David Touretzky, der Professor an der Carnegie Mellon University (CMU) in Pittsburgh ist. Der Informatiker ist ein langjähriger Kritiker von Scientology und die CMU reagierte gelassen auf das „Ansuchen“ von Clinton u.a., indem sie darauf verwies, dass es dessen Privatsache sei, was dieser in seiner Freizeit betrieb.

David Touretzky ...

David Touretzky …

Neben seiner Scientology-Expertise, die er immer wieder einsetzt, ist es vor allem sein Internetauftritt, wo er das Thema umfassend behandelt – hier der Link

Grundaussage von Touretzky: „Scientology ist ein totalitärer Kult!“

Hier der Blog von Marty Rathbun dazu und der Daily Report, in dem es um das Scientology-OSA-„Handling“ von David Touretzky ging …

Elisabeth Moss ...

Elisabeth Moss …

Elisabeth Moss: Die 32-jährige US-Schauspielerin findet die Psychosekte super und schickt sich an, das zunehmend größere Loch der Celebrity-Schauspieler-Scientologen zu füllen und Cruise, Travolta & Co abzulösen. Bei uns ist Moss vor allem aus den Serien Mad Man und Top of the Lake bekannt. Für ihre Rolle in zweitem bekam Elisabeth Moss heuer den Golden Globe als Beste Schauspielerin in einem Fernsehfilm.

Der Daily Mail und dem US-Magazin Salon waren diese Umstände jeweils einen Artikel wert, Tony Ortega schloss sich im Underground Bunker an …

Scott Miller ...

Scott Miller …

Scott Miller: Auch wenn das Scientology-Imperium hörbar bröckelt, lässt die Sekte nichts unversucht, zu Werbezwecken Prominente vor ihren Karren zu spannen. Diesmal erwischte es in Australien den ehemaligen Olympioniken Scott Miller, der als Teil der Goldenen Schwimmgeneration Mitte der Neunzigerjahre drei Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille bei Olympia und Weltmeisterschaften gewann.

Get Off Drugs Naturally Centre von NARCONON ...

Get Off Drugs Naturally Centre von NARCONON …

In den Jahren danach ging es mit Miller bergab bzw. tauchte dieser unter, um zum Schluß im Get Off Drugs Naturally Centre, das zu NARCONON gehört, zu landen. Scientology wälzt im Moment für Australien große Pläne und Scott Miller ist Teil der Strategie, soll als Recruiter für NARCONON fungieren. Wieder war es die Daily Mail, die darüber berichtete, während die australische Fernsehsendung A Current Affair einen Beitrag zu den Plänen von Scientology gestaltete …

Neben der Tatsache, dass das NARCONON-Programm für machen Absolventen tödlich endet, stehen vor allem exzessive Saunagänge und toxische Vitamingaben des sogenannten „Reinigungsprogrammes” im Zentrum der Kritik. Dabei sollte man das „Ethikprogramm“ des Ablegers der Psychosekte ebenfalls nicht außer Acht lassen – und die sogenannten Trainingsroutinen, über die Mark Bunker einen kleinen Film drehte. Titel: Yelling at Ashtrays

„Big Blue“-Komplex: Nach etlichen Verschiebungen hat es Scientology doch noch geschafft, die American Saint Hill Organization (ASHO), die Advanced Organization of Los Angeles (AOLA) und das Pacific Area Command-Gebäude (PAC) „ideal“ werden zu lassen bzw. wiederzueröffnen.

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Interessantes Detail am Rande: Scientology behauptet, dass 5.800 Personen dabei anwesend waren, die Rahmenbedingungen der am L. Ron Hubbard Way angesiedelten Gebäude lassen aber nur ca. 1.800 Personen zu und Anwesende berichteten von ohnehin nur 1.200 bis maximal 1.500 Personen.

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Hier noch einige Impressionen dieses scientologischen Highlights, fotografiert von Anonymous bzw. Why-we-protest …

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David Miscavige, der Führer von Scientology, wurde dabei hermetisch abgeschirmt. Es sollte unter allen Umständen vermieden werden, dass ihn ein feindlicher Fotograf schießt. Selbst setzte Scientology eine Foto-Drohne ein – hat Miscavige wohl zu Weihnachten bekommen und präsentiert sie jetzt stolz … ;-)

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Flagdown 2014: Zwischen 5. Und 10. Mai 2014 findet in Clearwater/Florida, sozusagen vor der Haustür von Scientology, ein Event der anderen Art statt – zur Einstimmung ein kleines Video …

Ich denke mal, dass es sich da um einen Pflichttermin handelt …

Monique Rathbun vs. Scientology: Einen wichtigen Etappensieg konnte Rathbun bei ihrem Prozess erreichen, als der vorsitzende Richter Dib Waldrip das Anti-SLAPP-Ansuchen von Scientology abschmetterte.

Marty und Monique Rathbun ...

Marty und Monique Rathbun …

Auf 25 Seiten ging der Richter auf die wesentlichen Punkte ein und Scientology bzw. deren Anwälte haben daran garantiert zu knabbern – um es nett auszudrücken. Hier das Schriftstück …

Und der Blog von Tony Ortega dazu …

Laura DeCrescenzo vs. Scientology: Im anderen Prozess, der momentan gegen Scientology läuft und wo es u.a. um erzwungene Abtreibung bei einer Minderjährigen geht, findet ein Richterwechsel statt. Ronald Sohigian geht im April in Rente und wird von Rafael Ongkeko ersetzt.

Richter Ronald Sohigian ...

Richter Ronald Sohigian …

Wie reagierte Scientology auf diesen Umstand?

Scientology-Anwalt Bert Deixler verfasste gleich einmal ein Schreiben, um Ongkeko Voreingenommenheit vorzuwerfen und ihn abzulehnen. Dabei vergaß er in seinem Schriftsatz zu erwähnen, worin diese bestehen soll. Irgendwie nervös, das Sektenpack – odrr, Herr Stettler? ;-)

Hier die Scientology-Eingabe …

Und der Blog von Tony Ortega dazu …

Belgien: Die Staatsanwaltschaft in Brüssel entscheidet am 27. März 2014, ob Scientology und ein Dutzend Mitglieder der Psychosekte wegen Betrugs, illegaler medizinischer Praktiken, Nichtachtung der Privatsphäre und Erpressung angeklagt wird bzw. werden.

Chris Shelton: In einem weiteren Video von Karin de la Carriere spricht Shelton über die sogenannten Basics, momentan in aller Scientologen Munde …

OTVIIIisGrrr8: An anderer Stelle – und damit bin ich beim satirischen Teil meines Blogs angelangt – entdeckte OTVIIIisGrrr8 eine neue Entwicklung bei Scientology, die nach der Einführung des Golden Age of Tech – Phase II begonnen hat. Jeder Scientologe soll demnach einen Chip verpasst bekommen, um derart u.a. sicherzustellen, dass er nicht verlustig geht.

03 16032014 14 Chip-1

Darüber hinaus wird derzeit bei der Psychosekte damit experimentiert, die hubbardsche „Tech“ gleich mit Fernimpuls über den Chip zu implantieren. Mit Implants aller Art kennt man sich schließlich aus und der gehirngewaschene Scientologe muss dann nur mehr an der Kassa bezahlen, sein Chip wird aktiviert und das „Manna“ fließt auch schon. David Miscavige soll darüber schwer begeistert sein, vor allem die Himbeer-Eisen-Mischung hat es ihm angetan und er denkt darüber nach, gleich die nächste Phase dieses goldenen Zeitalters auszurufen – oder vielleicht doch OT IX?

03 16032014 15 Chip-2

David Miscavige: Der umtriebige Sektenführer fand aber auch Zeit, sich der Ukraine-Russland-Problematik anzunehmen und spricht seitdem bei seinen Meetings nur mehr russisch-ukrainisch bzw. jene Sprache, die er dafür hält. Insiderberichten habe sich inhaltlich aber nichts geändert.

03 16032014 16 Commisar David Miscavige

Sicherheitshalber telefoniert Miscavige aber trotzdem täglich mehrmals mit seinem zweiten Busenfreund, Nordkoreas Kim Jong-Un, und ließ sich von diesem u.a. aufklären, dass es nur von Vorteil sein kann, wenn ihn niemand versteht. Darüber hinaus verwies er auf die Dauerhaftigkeit seiner Volksrepublik, die Miscavige innbrünstig bewundert, und der Möglichkeit der Soforterschießung im Zweifelsfall.

03 16032014 17 Commander David Miscavige

Seinem ersten Busenfreund, Tom Cruise, ist derweil alles recht, solange die Kasse stimmt …

03 16032014  18 Tom Cruise

T-Shirt: Der Sommer naht und diesmal ist es ein Motiv von Cafepress, das zu empfehlen wäre …

03 16032014 19 T-Shirt 1 Quelle Cafepress

Womit es wieder ernst wird und ich beim Wort am Sonntag angelangt wäre: „Ich finde, dass man dem Komplex rund um Scientology, RTC, IAS und wie sie alle heißen mögen, ganz dringend jede rechtliche Basis entziehen sollte – es gibt schon genug Menschenverachtendes bzw. Kriminelles auf der Welt!”

Fotos: Joke Library, Wikipedia, The Underground Bunker (2), Daily Mail (2), Anonymous/Why-we-protest (9), Met News, OTVIIIisGrrr8 (2), Freaking News

Die Prüfkommission der Friseure Brockmann und Knödler bzw. die Frage, inwieweit da nicht Böcke zu Gärtnern gemacht werden …

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Dr. Gerald Willms, diplomierter Sozialwirt und „Anbieter von Regalen für alle Lebenslagen“ …

Dr. Gerald Willms, diplomierter Sozialwirt und „Anbieter von Regalen für alle Lebenslagen“ …

Nachdem der erste Anlauf der Dresdner Friseure Brockmann und Knödler (BuK), eine Prüfkommission ob der Scientologyvorwürfe ins Leben zu rufen, ordentlich in die Hose gegangen ist, wurde nun doch eine solche auf die Beine gestellt.

Wobei ich mir bei deren Zusammensetzung nicht ganz so sicher bin, ob diese Beine auch tragfähig sein werden.

Die Zusammensetzung hat es nämlich in sich bzw. ist teilweise nur schwer nachvollziehbar. Während die Logik bei der Berufung des Diplom-Psychologen Joachim Kallenberg außer Zweifel steht, bekomme ich bei Prof. Hubert Seiwert und Dr. Gerald Willms echte Probleme, die Auswahl der beiden nachvollziehen zu können.

Kallenberg kommt selbst aus dem Coaching- bzw. Beratungsbereich und sollte daher über die Erfahrung verfügen, ein Urteil über das Seminarangebot von BuK zu fällen bzw. festzustellen, inwieweit dieses mit Scientology kontaminiert ist.

Prof. Dr. Hubert Seiwert ...

Prof. Dr. Hubert Seiwert …

Bei Prof. Hubert Seiwert kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, was dieser prüfen soll. Seiwert ist Professor für Allgemeine und Vergleichende Religionswissenschaft an der Universität Leipzig, wo er sich u.a. mit Expertisen über Falon Gong beschäftigt. Er war auch vor mehr als einem Jahrzehnt in der Enquetekommission des Deutschen Bundestages zugange, wo es um Sekten und Psychogruppen ging. Scientology ist für ihn eine Religion, wie DIE WELT berichtete: „Wir müssen aufhören, [bei Scientology] andere Maßstäbe anzusetzen als bei anderen Religionen“. DIE WELT weiter: „Selbst wenn die Sekte – wie sie in einem Strategiepapier vor der Eröffnung der Zentrale in Berlin bekannt gab – bei ihrer ‚planetarischen Rettungskampagne‘ beabsichtige, „Lösungen‘ in die ‚gesamte deutsche Gesellschaft‘ einzuarbeiten, sei das nicht negativ zu verstehen. ‚Die Gesellschaft verändern zu wollen, ist nichts Böses‘, argumentierte Seiwert.“

Unabhängig davon, ob der gute Herr Professor wirklich alle Fakten und Belege über Scientology in seine Meinung eingearbeitet hat, sein Standpunkt vielleicht nur naiv oder doch etwas anderes ist, bleibt die Gretchenfrage: Worin ist der wissenschaftliche Mehrwert seiner Mitarbeit in der Prüfkommission von Brockmann und Knödler zu sehen?

Hier noch ein Artikel, der sich mit der Rolle der Religionswissenschaftler bei der Scientology-Diskussion an sich auseinandersetzt …

Endgültig vom Sessel fiel ich dann bei der Nennung des Namens Gerald Willms, diplomierter Sozialwirt und u.a. Autor des Buches Scientology – Kulturbeobachtungen jenseits der Devianz [Stigmatisierung], dem eine Nähe zu Scientology nicht abzustreiten ist bzw. der selbst seine Scientology-Freunde gar nicht in Abrede stellt.

Willms wurde in der Vergangenheit von Fernsehanstalten gerne zu Talkrunden eingeladen, wenn jemand gesucht wurde, der die Scientology-Position vertritt. Auf Youtube sollte man einen Bei Kerner-Beitrag dazu finden. Bei Scientology wird die unermüdliche Arbeit von Willms insofern honoriert, dass z.B. der Scientology-Blogger Reinhard Rieder bei seinem Willms-Jubelblog anfangs noch rhetorisch die Frage stellt, ob „Willms nicht der Scientology-Experte in Deutschland“ sei, um dann festzustellen: „Für mich … ist Gerald Willms eine ernstzunehmende Fachperson!“ – hier der Link zu diesem Kleinod …

03 20032014 Scientology-Blogger Gerald Willms

Gerald Willms kann sich also glücklich schätzten, dass Scientology für ihn kräftig die Werbetrommel rührt und er nicht nur auf die Einnahmen aus seinem Unternehmen Die Privatbibliothek angewiesen ist, wo er Regale feilbietet – hier der Link

Dabei wäre es ganz einfach!

Vor einigen Jahren monierten fünf Teilnehmerinnen eines Kunsttherapieseminares in Wien, dass dieses Praktiken von Scientology in seinen Seminaren „eingearbeitet“ hat. Neben den bekannten Scientology-„Trainingsroutinen“ bzw. -„Kommunikationsübungen“ wurde u.a. die „Ethik“ in einer Form vorgestellt, wie sie nur bei Scientology vorkam.

Harald Fritz, kurz ABOAT, immer noch ISSA bzw. AKT ...

Harald Fritz, kurz ABOAT, immer noch ISSA bzw. AKT …

Dass der Leiter des Kunsttherapie-Institutes ISSA, Harald Fritz, Anfang der 80er-Jahre selbst Scientologe war und die Stufe OT VII erreicht hatte, war ein starker Hinweis, aber noch kein valider Beweis: Menschen können sich und ihre Meinung ändern, Fritz war seit Mitte der 80er-Jahre kein offizielles Mitglied von Scientology mehr und man sollte jedermann die Chance dazu geben, sich und sein Denken zu ändern. Was zählte war, was die Seminarunterlagen zeigen würden – Dinge mit Beweiskraft, keine polemische Abhandlung.

Microsoft Word - Ethikkontinuum-Skala.doc

Man wurde relativ rasch fündig, auch wenn Fritz die scientologischen Vorgaben leicht verändert hatte. Zum Beispiel wurden die „Zustandsformeln“ von Scientology als „Ethikkontinuum“ ausgewiesen. Aus dem scientologischen „Überfluss“ machte er die „Gereiftheit“ und nach unten hin erweiterte er das Scientology-Angebot um zwei Stufen: Störungsquelle und Antisozial. Das Grundgerüst der Auflistung war aber eindeutig scientologischen Ursprungs und es fanden sich auch noch weitere Belege.

Damit war die Sache klar – das „U-Boot“ wurde zum Auftauchen gezwungen.

Das Gleiche würde ich mir bei Brockmann und Knödler vorstellen: Gibt es Belege dafür oder nicht?

Ein Blick in die Semiarenunterlagen von BuK wäre aufschlussreich, die Friseure gewähren diesen aber nur der Prüf-Troika.

Inwieweit ein Universitätsprofessor mit Abgrenzungsproblemen, um es nett zu formulieren, und ein Regalbauer mit „Mission“ dabei von Nutzen sein werden, lasse ich einmal dahingestellt. Auf den Abschlussbericht der BuK-Kommission kann man auf jeden Fall gespannt sein.

Den Herrn Seiwert und Willms zum Schluss noch ein Scientology-Schriftstück mit dem Titel Handbuch des Rechts, das Einblick in die menschenverachtende Gedankenwelt des Gründers dieser „Religion“ gibt und das bis zum heutigen Tag im Sektenreich Gültigkeit hat bzw. verwendet wird …

Ansonsten: Schau ma mal …

Fotos: NOZ, Universität Leipzig, ABOAT, ISSA/AKT, Screenshot Scientology-Blogger

Ein Nachtrag zur Prüfkommission von Brockmann und Knödler: Der interessanteste Teil des Seminarangebots liegt offenbar nicht vor, was also prüfen?

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Auszug aus dem Seminarkatalog von Brockmann und Knödler, die "BuK Business Academy" von und mit Hans-Peter Huber betreffend ...

Auszug aus dem Seminarkatalog von Brockmann und Knödler, die “BuK Business Academy” von und mit Hans-Peter Huber betreffend …

Das Seminarprogramm von Brockmann und Knödler (BuK) bestand aus zwei Teilen – einerseits wurden in der Brockmann und Knödler Academy alles rund um die Haare angeboten und anderseits ging es in der Brockmann und Knödler Business Academy u.a. um die „Grundlagen der Mentalarbeit“.

Es ist davon auszugehen, dass im Haar-Teil nichts zu finden sein wird, was mit Scientology zu tun hat – mir ist nicht bekannt, dass die Psychosekte dahingehend etwas forciert. Interessant wären die Details der Seminare der Brockmann und Knödler Business Academy, die Hans-Peter Huber verantwortete und wo man fündig werden könnte.

Nur: Hans-Peter Huber hat offenbar bis jetzt die Herausgabe der angesprochenen Unterlagen an die Prüfkommission verweigert!

Ich habe Brockmann und Knödler um Stellungnahme gebeten und werde darüber berichten – sonst würde das Ganze doch noch eine haarige Angelegenheit werden …

Foto: Brockmann und Knödler (BuK)

Die sonntägliche Betrachtung von Scientology – 12. Woche 2014: Jennifer Lopez steht zu Leah Remini, Sara Goldberg zieht ihre Kreise, Marty Rathbun ebenfalls, Andrej Kiska hat damit weniger Freude, Kevin Trudeau geht derweil ins Gefängnis, das E-Meter-„Herzstück“ wird um 5 Dollar verramscht, die Sekte ist in Hamburg unerwünscht, Frankreich handelte konsequent und …

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Jennifer Lopez und Ellen DeGeneres in deren Show …

Jennifer Lopez und Ellen DeGeneres in deren Show …

Jennifer Lopez: Vor zwei Jahren bloggte ich noch, dass Lopez, gerade zur einflussreichsten US-Schauspielerin gekürt, Scientology unterstützt und regelmäßiger Gast im Celebrity Center von Scientology ist. Jennifer Lopez hatte in der Vergangenheit bereits öfters erklärt, dass sie sich wünscht, die Menschen würden nicht so schnell urteilen, besonders wenn sie nichts über Scientology wissen und ihr Vater war Jahrzehnte Mitglied in der Sekte.

Vergangenen Freitag dann die Kehrtwendung: In der Ellen DeGeneres Show sprach die US-Schauspielerin darüber, wie sie im Vorjahr Leah Remini bei deren Austritt aus Scientology zur Seite stand. Und ich denke nicht, dass sie nicht wusste, was dies bedeutet – OSA würde zusehen und solche Worte haben nur eine Konsequenz: Außer dem Hausverbot im Celebrity Center steht ihr das „Abzeichen“ einer Suppressiver Person bevor. Ich würde meinen, der Damm bröckelt immer vernehmlicher und irgendwann ist es in Hollywood in, aus Scientology auszutreten!

Hier ein Video, ab Minute 4:25 geht es um Leah Remini …

Und hier noch der Artikel im US Magazine dazu …

03 23032014 01 Sara Goldberg Quelle Tampa Bay Times

Sara Goldberg: Nach dem Bericht der Tampa Bay Times über das Schicksal der 63-jährigen, die von Scientology vor die Wahl gestellt worden war, entweder den Kontakt zu ihrem Sohn oder zu ihrer Tochter aufrecht zu erhalten, übernahmen weitere Medien diese traurige Geschichte. Disconnection, die erzwungene Trennung von Familienmitgliedern, stellt einen „Höhepunkt“ der Psychosekte dar – die ABC-Sendung Good Morning, America berichtete darüber …

Die englische Daily Mail griff die Geschichte genauso auf, wie die New York Daily News

Marty Rathbun: Die ehemalige Nummer 2 von Scientology verstärkt in der Zwischenzeit seine Anstrengungen, die von David Miscavige geleitete Original-Sekte in die Knie zu zwingen. Die australische Sendung 60 Minutes schenkt ihm heute abend Ohr und Auge, wenn das Thema um 19.40 Uhr auf dem Programm steht – hier der Trailer dazu …

Ich nehme an, dass ein Video der Sendung bald auf Youtube steht, das ich dann unverzüglich dem geschätzten Publikum zugänglich machen werde …

Andrej Kiska: Der slowakische Präsidentschaftskandidat, Millionär (Kreditwesen) und Philanthrop, hat mit dem ukrainischen Premierminister Arseni Jazenjuk und den beiden Friseuren aus Dresden gemeinsam, dass sie sich mit der mehr oder weniger gegebenen Nähe zu Scientology auseinanderzusetzen haben.

03 23032014 02 Andrej Kiska Quelle ta 3

Robert Fico, der Mitbewerber um das Präsidentenamt und aktuelle Regierungschef der Slowakei, zückte die Scientology-Karte, was der deutschen Tagesschau eine Geschichte wert war. Auch die Tiroler Tageszeitung übernahm sie …

Konkrete Beweise blieben bisher allerdings aus und das Gerücht steht einsam im Raum des Präsidentschaftkampfes.

03 23032014 03 Kevin Trudeau Quelle Glancing Web

Kevin Trudeau: Kein Gerücht ist die Verurteilung wegen grober Irreführung der Konsumenten zu 10 Jahren Haft, die der selbsternannte Gesundheitsguru ausfasste. Der Richter sprach von Selbstbereicherung unter Vorspiegelung falscher Tatsachen.

Wenn Ihnen ein derartiges „Vorgehen“ bekannt vorkommen sollte: Ja, Trudeau wurde nicht nur Anfang der 90er-Jahre bereits wegen Betrugs verurteilt, er war auch Mitglied von Scientology, der u.a. 200.000 Dollar für „Dienstleistungen“ der Psychosekte bezahlte. Eine andere ESMB-Quelle berichtete, dass Trudeau zwar gerne Scientology-Mitglied geworden wäre, dieser aber kurz ausfiel, da er seinen anderen „Göttern” nicht abschwören wollte. Das ist bei Scientology ein No-Go, „Gott” Hubbard darf nicht konkurrenziert werden und Trudeau wurden nur SecChecks (verhörartiges Scientology-Auditing – Sicherheitsüberprüfungen) genehmigt, für die er die besagten 200.000 Dollar verwendete. Von OSA wurde er schließlich als PTS Typ H (Open Minded – offen für anderes) eingestuft und von Scientology ausgeschlossen. In seinem ersten Buch empfahl er trotzdem Scientology- und Dianetikauditing als ersten “Heilungsschritt”. Dann wechselte er die Sekte und favorisierte danach die amerikanische Gruppierung Neo-Tech, auch als Society of Secrets bekannt, ein bizarres „Selbsthilfesystem“.

Hier ein Artikel der NBC (samt Video) und aktueller Beitrag der CBS …

Dazu noch ein ABC-Beitrag aus dem Vorjahr (September 2013) …

Weitere Infos über Kevin Trudeau auf Psiram, RationalWiki und Wikipedia

E-Meter von Scientology ...

E-Meter von Scientology …

Scientology E-Meter: Während das neue Modell, Mark VIII Ultra, um schlappe 5.000 Dollar an die Sektenmitglieder verkauft wird, scheint man die Restbestände des Vorgängermodells zu verramschen. David Touretzky, Professor an der Carnegie Mellon University, fand einen interessanten Link, wo das „Herzstück” des Lügendetektors um 5 Dollar angeboten wird …

03 23032014 04 E-Meter-Herzstück 1

Insgesamt bietet All Electronics 125 Stück an und man kann sich die Gewinnspanne von Scientology beim E-Meter ausrechnen – das Vorgängermodell war nur geringfügig billiger und neben ein paar Plastikteilen, Schaltplatten und Drähten fehlte beim All Electronics-Angebot nichts …

03 23032014 05 E-Meter-Herzstück 2

Hier noch der Blog von Tony Ortega dazu …

Hamburg räumt auf ...

Hamburg räumt auf …

Hamburg: Scientology wollte sich an „Hamburg räumt auf“ beteiligen, der größten Putzaktion des Nordens. Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) lehnte ein derartiges Ansinnen ab und twitterte fröhlich: „Scientology hat sich bei Hamburg räumt auf angemeldet. Die wollen wir aber nicht und nun sind die böse … Ohhhhh :(

Gegenüber der Hamburger Morgenpost begründete SRH-Pressesprecher Reinhard Fiedler diesen Schritt dann konkret: „Die Organisation Scientology hatte sich als eine von über 900 Initiativen bei uns angemeldet. Da diese Organisation aber auf einer Liste des Verfassungsschutzes steht, und die Freie und Hansestadt Hamburg jegliche Zusammenarbeit mit Scientology ablehnt, verzichten wir auf diese Mithilfe. Dies umso mehr, als bei ‚Hamburg räumt auf‘ rund 80 Prozent Kinder und Jugendliche anwesend sind.”

Frank Busch von OSA-Hamburg soll geschäumt haben – ob es nur ein Cappuccino war, ist nicht überliefert …

Chateau in Sainte-Feyre ...

Chateau in Sainte-Feyre …

Sainte-Feyre: Eine längst überfällige Debatte um Scientology wurde vergangene Woche in Mittelfrankreich nicht nur angestoßen, sondern mit entsprechenden Konsequenzen seitens der politsch Verantwortlichen versehen. Dabei ging es nicht um die Teilnahme an einer Putzaktion, sondern um ein Investment führender Scientologen, das von der Stadt untersagt wurde. Scientologen besitzen ein historisches Chateau und wollten von der Gemeinde 10 ha Land zukaufen, um darauf 100 Wohnungen zu errichten. Das Gesamtvolumen der geplanten Investition betrug 35 Millionen Euro. Soweit die Eckdaten.

Die Scientologen beklagten daraufhin – wie immer – Diskriminierung ihrer „Religionszugehörigkeit“, dass ihr Investment sowieso nichts mit Scientology zu tun hat usw.

Die entscheidende Frage stand damit im Raum: Scientology wurde in Frankreich rechtskräftig, also in dritter und letzter Instanz, wegen bandenmäßig organisiertem Betrug verurteilt. Und das nicht vor langer Zeit, sondern im Vorjahr!

Dass Scientology eine Religion ist, steht in Frankreich sowieso nicht zur Debatte, zu klar ist deren „Profil“.

Die Konsequenz war daher richtig, Mitgliedern einer Bande, die als organisierte Betrüger verurteilt worden waren, Landkauf in großem Stil zu untersagen. Die einfache, aber zwingende Logik: Was sollte dabei anderes herauskommen, als ein weiterer Betrug?

Wünschenswert wäre eine ähnliche Konsequenz des Denkens und Handelns auch im deutschsprachigen Raum!

Scientologen ziehen sich bei Gegenwind blitzschnell hinter das Religionsargument zurück und werden dabei von einschlägigen „Religionswissenschaftlern“ unterstützt. Dann werden US-Einrichtungen im Sinne von Scientology aktiv – und der jeweilige Staat macht ansonsten nichts. Hier sollte ein Umdenken einsetzen, Frankreich macht es vor!

Dazu noch der Blog von Tony Ortega mit den Details …

In diesem Sinne das Wort am Sonntag: „Ich finde, dass man dem Komplex rund um Scientology, RTC, IAS und wie sie alle heißen mögen, ganz dringend jede rechtliche Basis entziehen sollte – es gibt schon genug Menschenverachtendes bzw. Kriminelles auf der Welt!”

Fotos: US Magazine, Tampa Bay Times, TA 3, Glancing Web, Scientologypublikation, All Electronics (2), Hamburger Morgenpost, La Creuse

Breaking: Die 29-jährige Jillian Schlesinger floh vor 3 Wochen aus der paramilitärischen „Sea Org“ von Scientology und gab Karen de la Carriere ein erstes Interview …

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Sie war nicht einmal 18 Jahre alt, als Jillian Schlesinger, eine Scientologin der zweiten Generation, ihren Sea Org-Vertrag mit einer „Laufzeit“ von einer Milliarde Jahre unterschrieb.

Nach zwölf Jahren hatte sie „genug“, floh und sprach nun darüber – hier das Video des ersten Teils des Interviews …

Details am Rande, von denen ich nicht weiß, ob sie in den weiteren Interviews angesprochen werden: Jillian Schlesinger erzählte Karen de la Carriere, dass u.a. erst kürzlich wieder mehr als ein Dutzend langjähriger Sea Org-Mitglieder ebenfalls die Flucht ergriffen haben und im „spirituellen Mekka” von Scientology, FLAG, mittlerweile fast 80% der rd. 2.000 Sea Org-Mitglieder aus den ehemaligen Ostblockländern bzw. Russland stammen bzw. rekrutiert worden sind, um das immer größer werdende Loch halbwegs zu füllen. Hauptproblem der Sekte: Sprachkenntnisse. Der Schrumpfungsprozess von Scientology geht also munter weiter!

Die weiteren fünf Teile des Interviews folgen …

Das zweite Video des Interviews mit Jillian Schlesinger, in dem es u.a. um erzwungene Abtreibungen und die „Ethik“ in der Psychosekte Scientology geht …

Wurde Wikipedia gezielt von Scientology unterwandert oder wie sollte man deren Eintrag in der deutschsprachigen Version verstehen?

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02 02022013 Wikipedia-logo

Das Wikipedia-Konzept stammt aus dem Jahr 2001 und basiert auf der Idee des Internetunternehmers Jimmy Walsh, den man als eine Art Gründer sehen kann: Freiwillige und nicht bezahlte Autoren erstellen Beiträge zu einzelnen Themen, die dann kostenlos und werbefrei zur Verfügung stehen. Dabei war bzw. ist es u.a. wesentlich, dass diese Beiträge so zu verfassen sind, dass sie aus neutraler Sicht geschrieben sind.

So charmant diese Idee war bzw. ist, so kompliziert wird sie, wenn es z.B. um Themen wie Scientology geht.

Ein Leser meines Blogs hat mich auf den Wikipedia-Eintrag der Psychosekte aufmerksam gemacht – ich las ihn und fiel fast vom Hocker!

Ich dachte, ich wäre versehentlich auf einer Scientology-Seite gelandet und der sogenannte „Willms-Effekt” machte sich bemerkbar: Zuckungen der Glieder, Verdrehen der Augen und ähnliche Symptome … ;-)

02 02022013 Wikipedia 1

Es gibt im Wesentlichen zwei Formen von Seiten zum Thema Scientology: Die Pro-Scientology-Seiten, die zumeist direkt oder indirekt von Scientology selbst stammen, und die Kontra-Scientology-Seiten, wie z.B. meine eine ist.

Und dann gibt es Wikipedia, das eigentlich zu einer neutralen Position verpflichtetet wäre. Wobei die Frage zu klären ist, was es eigentlich bedeutet, neutral zu sein. Ziehen wir Wikipedia zu Rate, erfahren wir, dass dies heißt, „keines von beiden [zu sein]“, etwas objektiv zu betrachten.

Womit man beim Spiel der Worte und der Lobbyisten angelangt wäre.

Beim Wikipedia-Eintrag findet man in der Einleitung kein Wort, dass Scientology im deutschsprachigen Raum als demokratiegefährdende Organisation eingestuft wird und dies z.B. im Gerichtsurteil von Münster (2008) in letzter Instanz bestätigt wurde. Ebenfalls kein Wort über die Verurteilung von Scientology in Frankreich, dass die Sekte als bandenmäßig organisierte Bande von Betrügern in dritter Instanz und damit rechtskräftig verurteilt worden war – und zwar im Vorjahr.

Stattdessen springt einem das Scientology-Kreuz ins Gesicht und der Satz, dass „Scientology … eine Neue Religiöse Bewegung“ sei. Man geht zwar darauf ein, dass Scientology umstritten sein, um sofort wieder zu relativieren, dass diese in den USA den Status einer steuerbefreiten Religionsgemeinschaft besitze. Dann folgt eine nichtreflektierte Auflistung der „Inhalte“ der Sekte und so weiter und so fort.

Scrollt man nach unten und sucht in den Einzelnachweisen nach den Ideengebern, sticht ein Name dabei heraus: Dr. Gerald Willms, der insgesamt achtundzwanzig mal (in Zahlen: 28 von 180 Einzelnachweisen) genannt wird – damit wären wir aber auch schon beim Problem!

Willms, diplomierter Sozialwirt, kann wie die Professoren Dr. Hubert Seiwert oder Dr. Gerhard Besier mehr oder weniger den Scientology-Lobbyisten zugerechnet werden – man könnte sie auch als „Scientology-Versteher“ bezeichnen. Dies bedeutet in der Praxis, dass es für den Religionswissenschaftler Seiwert u.a. feststeht, dass man Scientology gefälligst so zu behandeln habe, wie jede andere Religion auch.

Um auf den Punkt zu kommen: Ich werde den Wikipedia-Eintrag Punkt um Punkt abarbeiten, um meine Abhandlung nicht in Populismus aufgehen zu lassen – die neutrale Betrachtung von etwas ist nämlich auch als jemand möglich, der Kontra-Scientology eingestellt ist. Ich werde daher eine Miniserie zu dem Thema starten – deren schlicht und ergreifender Titel: Wikipedia und Scientology

Zuvor möchte ich aber noch auf einen Aspekt der Wikipedia-Seite eingehen, der wirklich weh tut: Der Artikel ist nicht nur tendenziös, verharmlost und beschönigt, sondern strotz auch vor Fehlern, die in entsprechenden Fehlinformation münden.

02 02022013 Wikipedia Scientology 0-80

In der Rubrik Geschichte behaupten die Autoren, dass L. Ron Hubbard Scientology „1952 in Scientology 8-80 mit dem Anspruch einer Religion erweiterte“. Als Einzelnachweis gaben sie dazu einen gewisser James A. Beckford an, der dies in seinem Buch Cult Controversies: The Societal Respone to New Religious Movements behauptet haben soll.

Ich kenne besagten Beckford nicht, möchte ihm nichts unterstellen und nehme auch an, dass die Wikipedia-Autoren weder ihn noch sein Buch kennen – aber: Ich kenne das Buch Scientology 8 – 80, das sich auch im Internet finden lässt (- hier der Link). Und in besagtem Buch geht es mit keinem – nochmals: keinem – Wort oder Satz darum, dass Scientology eine Religion, eine Kirche oder was auch immer sei.

Creation of Human Ability Cover

Dafür „vergaßen“ die Wikipedia-Autoren etwas ganz anderes: 1954, also zwei Jahre später, schrieb L. Ron Hubbard das Buch The Creation of Human Ability, wo er auf Seite 251 klipp und klar feststellte: „It [Scientology] is not a psycho-therapie nor a religion.“ (Es [Scientology] ist weder eine Psychotherapie, noch eine Religion) …

Creation of Human Ability Seite 251

Lange Rede, kurzer Sinn: Als Selbstreinigungsmaßnahme sollte Wikipedia den Eintrag zu Scientology sofort vom Netz nehmen oder ihn zumindest insofern markieren, dass dieser nicht neutral verfasst worden sei und darüber hinaus fehlerhaft ist.

Warum dies so wichtig wäre?

Die deutschsprachige Wikipedia-Seite „Scientology“ wird täglich im Durchschnitt eintausend Mal besucht – und damit das falsch Bild der Psychosekte weitergegeben!

Wikipedia 2

Hier noch der Link zum Wikipedia-Eintrag – meine detaillierten Ausführungen folgen …

Fotos: Wikipedia, Screens Wikipedia (4)


Wikipedia und Scientology (1): Wie muss man sich eine Unterwanderung durch Scientology vorstellen? Worum geht es der Psychosekte dabei?

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03 28032014 Scientology is not a Religion

Ich kann die Leserschaft meines Blogs beruhigen: Scientology hat Wikipedia nicht übernommen. Das ginge gar nicht so einfach – und das weiß auch Scientology bzw. deren Geheimdienst, das Büro für Spezielle Angelegenheiten (Office of Special Affairs – OSA).

Scientology/OSA geht es um ganz etwas anderes – und das ist der Psychosekte bei Wikipedia sehr wohl gelungen.

Es geht um Meinungsführerschaft, die jeweilige Interpretation bzw. die Relativierung!

Während für kritische Betrachter der Psychosekte Scientology feststeht, dass diese ein totalitärer Kult mit starker wirtschaftlicher Ausprägung usw. ist, gibt es andere Stimmen, die in Scientology eine Neue Religiöse Bewegung zu erkennen glauben.

Meinungen fallen nicht vom Himmel, sondern werden von Personen gemacht. Geht es um den Anspruch, dass Scientology eine Religion sein möchte, fühlen sich Religionswissenschaftler aller Art dazu aufgerufen, sich mit dieser Frage zu beschäftigen.

Das Wikipedia-Konzept steht und fällt wiederum mit den sogenannten Einzelnachweisen, die sozusagen als Beleg bzw. Beweis für die geäußerte Meinung in einem Artikel herhalten müssen. In den letzten Jahren gab es zum Thema Scientology eine Fülle von Statements bzw. Büchern und damit auch eine entsprechende Anzahl der besagten Einzelnachweise. Jetzt bedurfte es nur mehr eines „Moderators“, der auf die einzelnen Schriftstücke verweist, die als solche Einzelnachweise taugen könnten – ich nehme nicht an, dass die Verfasser des Wikipedia-Eintrags alle Einzelnachweise tatsächlich gelesen haben.

Scientology bzw. deren Geheimdienst kennt diesen Mechanismus natürlich auch – noch besser kennt die Psychosekte aber die Vorgabe von L. Ron Hubbard dazu: „Wir wollen nicht, dass in der Presse über Scientology anderswo berichtet wird, als auf den religiösen Seiten!” (1955, A Manual on the Dissimination of Material).

Wikipedia stellt an sich einen sogenannten Multiplikator dar, dessen Artikel wiederum andere Menschen beeinflussen.

Es ist daher nicht unwesentlich, ob Scientology im Wikipedia-Opening-Statement als „kommerziell orientierte Sekte, die ursprünglich von dem amerikanischen Philosophen und Science-Fiction-Autor L. Ron Hubbard gegründet wurde. Sie ist ähnlich einem Konzern oder einer Militärdiktatur strukturiert und führt ihre Mitglieder in psychische Abhängigkeit.“ (Wikipedia 2003) beschrieben wird oder als „eine Neue Religiöse Bewegung, deren Lehre auf Schriften des US-amerikanischen Schriftstellers L. Ron Hubbard zurückgeht. In ideeller Hinsicht sind ihre Lehre und Praxis von szientistischen und psychotherapeutisch anmutenden Komponenten geprägt, die später um transzendente Aspekte erweitert wurden“ (Wikipedia 2014) vorgestellt wird.

Exakt darum geht es Scientology!

In den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts machte sich der Scientology-Geheimdienst, der damals noch Guardian Office hieß, noch selbst die Hände schmutzig und unterwanderte u.a. unzählige Regierungsstellen auf der ganzen Welt, um sämtliche aus Scientology-Sicht negative Schriftstücke zu „entfernen“. L. Ron Hubbard hatte die Operation Snow White (Schneewittchen) ins Leben gerufen und unter der Führung seiner Ehefrau Mary Sue wurden seine Vorgaben in die Tat umgesetzt. Mary Sue Hubbard und zehn führende Scientologen wanderten danach geschlossen ins Gefängnis – kann man übrigens in neutraler Form auf Wikipedia samt entsprechender Quellen und Weblinks nachlesen … ;-)

Scientology taufte in der Folge nicht nur seinen Geheimdienst um – nunmehr Büro für Spezielle Angelegenheiten (OSA) -, sondern änderte vor allem die Taktik. Es ging nicht mehr nur darum, Negatives über Scientology zu eliminieren, sondern Scientology nachhaltig als Religion zu positionieren. Und dazu bedurfte es Lobbyisten, die in deren Sinne unterwegs waren und sind!

Joseph "Joe" Grieboski ...

Joseph “Joe” Grieboski …

Tony Ortega, damals noch Chefredakteur der amerikanischen Village Voice, stolperte im Dezember 2011 über einen Satz des Huffington Post-Bloggers Joe Grieboski, der darin monierte, dass „die Mehrheit von uns vom Horror der Verfolgung von Christen in China, Ahmadiyyas in Pakistan, Scientologen in Belgien und Muslime in Frankreich geschützt sei“hier der Link.

Ortega recherchierte weiter, fand THE INSTITUTE on Religion & Public Policy, das Joe Grieboski leitet und sprach mit Marty Rathbun, lange Jahre die rechte Hand von David Miscavige, dem aktuellen Sektenführer – Rathbun: „Ja, ich hatte ihn angeheuert, da er exzellente Kontakte zum Vatikan und allen katholischen Ländern hatte, wo Scientology in Schwierigkeiten war: Italien, Frankreich, Belgien. Das war der Grund, warum er auf unsere Lohnliste kam. Er ist ein Lobbyist“.

Tony Ortega schrieb auch Grieboski an, bat um eine Stellungnahme – und bekam sie!

Griebsoki schrieb, „dass es ihm leid täte, dass er erst jetzt antwortete, aber vor den Feiertagen kam er nicht dazu“. Weiter führte er aus, „dass sein Institut niemals auf eine bestimmte Religion konzentriert war, es sich weltweit einsetzte und das alles gut dokumentiert und respektiert sei“. Auf den Umstand, dass er auf der Lohnliste der Scientologen stand, ging er folgendermaßen ein: „Neben meiner Tätigkeit für das Institut beriet ich auch eine Reihe von Institutionen in Bezug auf die Gesetzeslage. Ich habe die Scientologen genauso beraten, wie eine Reihe anderer Gruppen“.

Mit keinem Wort ging er auf Deatils des Scientology-OSA-Grieboski-Arrangements ein, dafür wünschte er Ortega abschließend eine glückliche Weihnachtszeit.

03 28032014 Logo THE INSTITUTE

Marty Rathbun konnte besagtes Dokument aber vorlegen – das Griboski-Programm des Büro für Spezielle Angelegenheiten (OSA), in dem haarklein die Schritte vorgegeben werden, die Griboski zu unternehmen hat. Auch Deutschland kommt vor – hier das OSA-Programm aus dem Jahr 2007 im Original …

Und hier die deutsche Übersetzung …

Wobei man sich den Deutschlandteil auf der Zunge zergehen lassen sollte – Scientology/OSA wollte von Grieboski nicht mehr und nicht weniger als folgendes, was die Anweisungen deren Anweisungen an den „Führungsoffizier“ von Grieboski zeigen:

19. Stelle ein Briefing Pack über die gegenwärtige Szene in Bezug auf die Minderheitsreligionen zusammen. …
20. SITUATIONSABHÄNGIG: Wenn Grieboski andere Unterlagen benötigt, stelle sicher, dass diese unmittelbar beschafft werden.
21. Finde vom DSA [Director of Special Affairs, OSA_Chef – Anm.] Deutschland heraus, wer in der Bundesregierung und in den relevanten Bundesländern von Wert wäre, von Grieboski kontaktiert zu werden.
22. Lass Grieboski bestimmen, wen er in den deutschen Kirchen (Röm-Kath. und Protestanten) kontaktieren könnte, der Gesetze beeinflussen kann.
23. Bringe Grieboski dazu, einen exakten Plan samt Taktik auszuarbeiten, wie er diese Personen treffen und zu Verbündeten machen kann.
24. Bringe Grieboski dazu, Meetings in Deutschland anzuberaumen.
25. Lass ihn – auf die gleiche Art und Weise wie in Belgien – die einzelnen Regierungsmitglieder instruieren und zu Verbündeten machen und bekomme ihre Zusage, Aktionen zu unternehmen, um die Gesetze in der Bundesregierung zu ändern.
26. Bringe Grieboski dazu, dass dieser wiederum diese Regierungsmitglieder usw. dazu bringt, dass diese exakt ausarbeiten, was sie tun werden und dass Grieboski allem entgegenwirkt, was nach ‚Lippenbekenntnis‘ aussieht.
27. Stelle sicher, dass Grieboski die entsprechenden Regierungsmitglieder trifft.
28. Führe das Meeting durch.
29. Wiederhole das Ganze bei den Zielpersonen der Röm.-Kath. Kirche.
30. Wiederhole das Ganze bei den Zielpersonen der Protestanten.
31. Bekomme Grieboski dazu, die Zusage sowohl von Offiziellen der Regierung und religiösen Führern zu bekommen, dass diese in Kontakt blieben und diese ihm darüber berichten, wenn sie in Aktion treten und was sie taten.

03 28032014 Duden Quelle Haus der Sprachen

Dass nicht nur Wikipedia von der „Re-Definition“ betroffen ist, läßt sich auch an einem anderen Beispiel zeigen: Der DUDEN stellt sich selbst als Universal-Wörterbuch vor, das zu allem und jedem eine Definition anzubieten hat.

2001 lautetet der DUDEN-Eintrag zu Scientology: „Sich selbst als Kirche bezeichnende Bewegung, deren Anhänger behaupten, eine wissenschaftliche Theorie über das Wissen und damit den Schlüssel zu (mithilfe bestimmter psychotherapeutischer Techniken zu erlangender) vollkommener geistiger und seelischer Gesundheit zu besitzen.”

Neutraler und vor Klagen sicherer geht’s kaum … ;-)

Mittlerweile hat der DUDEN einen kleinen Meinungswechsel vollzogen – in deren 2014-Onlineausgabe wird Scientology bereits etwas anders definiert: „Religionsgemeinschaft, deren Anhänger glauben, eine wissenschaftliche Theorie über das Wissen und damit den Schlüssel zu vollkommener geistiger und seelischer Gesundheit zu besitzen.“

Aus der Bewegung, die in Anspruch nimmt, wurde eine Religionsgemeinschaft – wissen Sie, was ich meine?

L. Ron Hubbard hätte seine Freude, wenn er sehen würde, wie sein Ansinnen selbst in Ländern wie Deutschland, Österreich oder der Schweiz, die Scientology mehr als nur kritisch gegenüberstehen, zum Sprachgebrauch wird …

Mehr im zweiten Teil von Wikipedia und Scientology

Fotos: Anonymous/Why-we-protest, THE INSTITUTE on Religion & Public Policy (2), Haus der Sprachen

Die sonntägliche Betrachtung von Scientology – 13. Woche 2014: In Belgien wird Scientology nun definitiv angeklagt, Marty Rathbun in „60 Minutes“, mehr über den Selbstmord von Evgeny Zharkin, Scientology und Wikipedia, Facebook wirbt für die Psychosekte, L. Ron Hubbard „besuchte“ derweil zweimal den Himmel, Jim Mathers „griff“ ins Wetter ein und …

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Das Lobbying-Büro „European Office for Public Affairs and Human Rights” von Scientology in Brüssel …

Das Lobbying-Büro „European Office for Public Affairs and Human Rights” von Scientology in Brüssel …

Belgien: Die belgische Zeitung BFR fasste es in der Headline Staatsanwaltschaft stuft Scientology als kriminelle Vereinigung ein zusammen und die Flandern-Info berichtete unter der Überschrift Scientology vor das Strafgericht zitiert: „Zwei zur Scientology-Bewegung gehörende Vereinigungen und 10 Scientology-Mitglieder müssen sich vor dem Brüsseler Strafgericht verantworten. Die belgische Justiz wirft ihnen vor, eine kriminelle Vereinigung zu sein und beschuldigt die Verdächtigen des Betrugs, der illegalen Heilkunde, der Erpressung und des Verstoßes gegen den Schutz des Privatlebens.

Die ersten Ermittlungen gegen die Scientology in Belgien begannen bereits 1997, als mehrere Aussteiger aus der Bewegung diese verklagten. 10 Jahre später führten entsprechende Ermittlungen zu einem Strafrechtsverfahren gegen 12 Mitglieder der belgischen Filiale … und gegen zwei in Belgien gemeldete Vereinigungen.

Noch bevor sich die Richter mit den Fällen beschäftigen konnten, wurden zwei weitere Verfahren eröffnet, denn das regionale Brüsseler Arbeitsamt klagte gegen illegale Stellenanzeigen und Arbeitsverträge bei Scientology. Personen, die auf die entsprechenden Stellenangebote eingingen, landeten letztendlich in einer Art verbindliches Ehrenamt. …

Bei den beiden in Belgien niedergelassenen [und angeklagten] Scientology-Vereinigungen handelt es sich um die V.o.G. Scientology-Kirche von Belgien und um das European Office for Public Affairs and Human Rights der internationalen Scientology-Kirche [= OSA].“

Hier die Artikel in der deutschsprachigen Ausgabe der BFR und der Flandern-Info dazu …

Marty Rathbun: Die ehemalige Nummer 2 der Psychosekte Scientology zelebrierte vergangenes Wochenende in der australischen Sendung 60 Minutes seinen nunmehrigen Standpunkt. David Miscavige, die Nach-wie-vor-Nummer-1, wird darüber wenig amused gewesen sein, der neutrale Zuseher empfindet Freude …

Evgeny Zharkin: Man weiß zwar immer noch wenig bis gar nichts darüber, warum der 44-jährige am 28. Jänner 2014 aus dem 8. Stock seines Wohnhauses in Clearwater/Florida sprang, aber einige Details seines Lebens vor dessen Freitod wurden bekannt.

03 30032014 02 Evgeny Zharkin - Gene Zarkin

Der Russe Zharkin (Fotos – in den USA auch als Gene Zarkin bekannt) leitete eine ihm gehörende Marketingfirma, verfasste eine Reihe von Büchern über Marketing und Verkauf, sprach in über 300 Seminaren darüber – und war aktives Mitglied von WISE, dem World Institute of Scientology Enterprises.

03 30032014 03 Evgeny Zharkin - Gene Zarkin

Seine “Wege” beim Verkünden der Scientology-Botschaft führten ihn dabei neben Russland auch in die Ukraine, nach Kasachstan, in die USA, nach Deutschland, Österreich, China, Indien, Hong Kong, Südafrika, Tschechien, Weißrussland, Kirgisistan, Moldawien, Armenien und Lettland.

03 30032014 04 Evgeny Zharkin - Gene Zarkin

Er wurde dafür ausgezeichnet und sprang an besagtem 28. Jänner trotzdem aus dem achten Stock seines Hauses, das unweit der Sektenzentrale in Clearwater, dem „spirituellen Mekka“ der Psychosekte liegt.

Die Recherchen gehen weiter und so kann man hoffen, dass nicht nur die Headlines Scientology, WISE und Selbstmord bestehen bleiben werden, sondern auch die Frage nach dem Warum beantwortet werden kann.

02 02022013 Wikipedia-logo

Wikipedia: Dass das Onlinelexikon so seine „Schwierigkeiten“ mit Scientology hat, ist nichts Neues. 2009 zog man eine Konsequenz daraus, wie DER SPIEGEL unter der Überschrift Wikipedia sperrt Scientology-Autoren aus berichtete: „Was zu viel ist, ist zu viel. Dem britischen Nachrichtenportal The Register zufolge hat eine Schiedskommission der Online-Enzyklopädie Wikipedia beschlossen, Wikipedia-Autoren, die von Scientology-Rechnern aus auf die Enzyklopädie zugreifen, künftig zu blockieren. Damit werde die Konsequenz daraus gezogen, dass Lexikoneinträge offenbar wiederholt im Auftrag der umstrittenen Glaubensgemeinschaft verändert wurden. Der Vorgang ist einmalig: Erstmals sperrt die Online-Enzyklopädie, die sich selbst als grundsätzlich freies und offenes Angebot sieht, eine Nutzergruppe komplett aus. …

Seit langem sollen Administratoren des Online-Lexikons beobachtet haben, dass zahlreiche Autoren offen Artikel über die umstrittene Glaubensgemeinschaft von Netzzugängen aus bearbeitet haben, die der Vereinigung zuzuordnen sind. The Register berichtet unter Berufung auf einen Wikipedia-Administrator, dass die Kontrolle von Änderungen, die von Scientology-Rechnern ausgingen, sich schwer gestalte. Viele Autoren hätten eine kleine Zahl von IP-Adressen verwendet. Zudem wechselten die IP-Nummern, von denen sich die Schreiber einwählten. Dadurch ließ sich für Wikipedia-Administratoren nicht mehr feststellen, ob immer dieselben Personen – entgegen den Wikipedia-Regeln – unter verschiedenen Autorennamen auftraten.

Zunehmend wuchs die Sorge, die ewigen gar nicht unabhängigen Nachbesserungen könnten dem Ansehen von Wikipedia schaden.

Skeptiker bezweifeln nun allerdings, dass die Scientology-Sperre besonders wirkungsvoll ist. Andere Schönschreiber verschleiern ihre Identität im Netz, eine Schreibsperre für Nutzer bestimmter IP-Adressen ist für sie leicht zu umgehen.“

Hier der komplette Artikel in DER SPIEGEL und die Abhandlung des Themas auf Wikipedia

Meine Miniserie Wikipedia und Scientology geht ebenfalls bald weiter, die Recherche hat sich als umfangreicher herausgestellt, als erwartet – ich arbeite gerade 20 Jahre Scientology-Lobbying zum Thema Religion auf.

Facebook: Das Vorgehen der Firma von Marc Zuckerberg ist klar. Man hat ein paar Hundert Millionen Mitglieder und möchte jetzt damit Geld verdienen – u.a. auch von und mit Scientology. Also stellt man den Konsumenten nicht nur eine Plattform zur Verfügung, sondern empfiehlt ihnen z.B. „Ähnliches“ – dagegen wehren können sie sich sowieso nicht.

Konkret sieht das dann so aus, dass ich mir einen Anti-Scientology-Beitrag einer Freundin von mir ansah und Facebook drei Werbe-Videos der Psychosekte dazu vorschlug! Geld stinkt nicht und das Ganze sah dann so aus …

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Und ähnlich wie die Mücken im Sommer, kam die Facebook-Werbung für Scientology wieder, als ich einen einen Beitrag von Tony Ortega erhielt …

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Mich ärgert derartiges nur, aber es gibt eine Menge Menschen, die vielleicht in dieses Facebook-„Angebot“ hinein kippen – und: Die Scientology-Videos sind professionell gemacht, man erkennt nicht, wohin die „Reise“ geht …

Um den Gag dieser Montage einordnen zu können: David Miscavige und die Geldsäcke sind klar. Um die Spritze in der Hand von Miscavige und den „Sponsor“ Vistaril zu verstehen, muss man wissen, dass Sektenguru Hubbard vor seinem Tod nicht nur in einem Trailer wohnte, sondern auch den Tranquilizer „Vistaril“ verabreicht bekommen hat – ein Beruhigungsmittel für hysterische alte Männer, die Angst vor dem Sterben haben. Und das, obwohl er so „weit“ herum gekommen ist … ;-)

Um den Gag dieser Montage einordnen zu können: David Miscavige und die Geldsäcke sind klar. Um die Spritze in der Hand von Miscavige und den „Sponsor“ Vistaril zu verstehen, muss man wissen, dass Sektenguru Hubbard vor seinem Tod nicht nur in einem Trailer wohnte, sondern auch den Tranquilizer „Vistaril“ verabreicht bekommen hat – ein Beruhigungsmittel für hysterische alte Männer, die Angst vor dem Sterben haben. Und das, obwohl er so „weit“ herum gekommen ist … ;-)

L. Ron Hubbard: Der Sektengründer besuchte u.a. zweimal den Himmel, um danach seinen wissbegierigen Anhängern zu berichten: „Ja, ich war im Himmel. … Er war vollständig ausgerüstet mit Portalen, Engeln und Heiligen aus Gips sowie einer elektronischen Implantierausrüstung [scientologisch für „Einpflanzungen]. … Darum seid ihr auf diesem Planeten dazu verdammt, nie wieder frei zu sein – bis Scientology kam. …

Eine Zeitlang kritisierten mich einige Leute, da ich nicht an einen christlichen Himmel, Gott und Christus zu glauben schien. Ich habe nie gesagt, dass ich bezweifelte, dass es einen ‚Großen Thetan‘ gibt. … Nun, ich muss mich entschuldigen. Da gab es einen Himmel. … Das Symbol des gekreuzigten Christus ist tatsächlich sehr passend. Es ist das Symbol eines verratenen Thetans. …

Die Implantierungsstation existiert seit über 43,000.000.000.000 Jahren … Das erste Mal, als ich (im Himmel) eintraf und der Moment der Einpflanzung ‚Zu vergessen’ ist mit 43,891.832.611.177 Jahren, 344 Tagen, 10 Stunden, 20 Minuten und 40 Sekunden datiert. … Es gibt keine frühere derartige Einpflanzung. Es gibt keine spätere derartige Einpflanzung. … Die Einpflanzungen wurden nicht in einer Box oder in Form einer vertrackten Projektion durchgeführt. … Die erste Serie (43 Billionen) beinhaltet 29 eingepflanzte Ziele, die zweite (42 Billionen) 21 Einpflanzungen. Die ersten drei Ziele in beiden Serien sind gleich – ‚Zu vergessen’, ‚Sich zu erinnern’ und „Wegzugehen’ sind gleich. …

Auf dem Platz schienen Menschen zu sein. Aber es waren Puppen. Sie schienen radioaktiv zu sein. Berührte man sie, schmerzte dies. Keine lebendigen Wesen. Aber Puppen, die menschliche Handlungen ausführten. …

Aber soweit ich es sah, waren keine Teufel oder Satane anwesend. … Der Platz ist voller Lügen, verursacht durch Einpflanzungen. … Wie auch immer, das Ganze variierte zwischen einem Reparaturzustand und anderen Veränderungen. … Ich denke dass wir Glück hatten. Es hätte schlimmer aussehen können. …

Ich habe keinen Zweifel, dass wir den Erschaffer des Himmels finden, die Himmelstür bauen und uns alle aus der Falle herausbringen werden.“

Datiert ist dieser hubbardsche Erguss mit 11. Mai AD 13, wobei AD hier für After Dianetics steht, das 1950 das Licht der Welt erblickte. Scientology ließ in Folge diese „Reisebeschreibung“ verschwinden, das Schriftstück wurde aus der Sammlung von Hubbards „Regieanweisungen“ (die sogenannten Roten Volumes) entfernt.

Her auf jeden Fall besagte Schrift mit dem Titel Heaven, die in den Weiten des Internets erhalten blieb …


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Jim Mathers: Dass die scientologischen „Vorgaben“ das Denken beeinflussen, kann man an Mathers nachvollziehen, der sich nach Absolvieren des „Super Power-Rundowns” in der Lage sah, das Wetter entscheidend zu beeinflussen.

03 30032014 16 Super Power Quelle Scientology Bollocks

Während er Freunden in Rom den Gefallen tat, den Regen zu stoppen, da Überflutung drohte, wollten seine Freunde in Clearwater nur im Freien arbeiten, worauf Mathers auch hier den Regen „abdrehte“.

In Kalifornien wiederum kam er der Bitte nach, dass es ordentlich gießen sollte, da die gegebene Trockenheit ungemütlich geworden war.

Hier der komplette Text der „Success Story“, die der Blogger Scientology Bullocks entdeckt hatte …

Also, auf in den Himmel und dann lassen wir es gießen – oder meinte es Hubbard andersrum? ;-)

Und damit wird es wieder ernst und das Wort am Sonntag folgt: „Ich finde, dass man dem Komplex rund um Scientology, RTC, IAS und wie sie alle heißen mögen, ganz dringend jede rechtliche Basis entziehen sollte – es gibt schon genug Menschenverachtendes bzw. Kriminelles auf der Welt!”

Fotos: BRF, ESMB (3), Anonymous/Why-we-protest, Scientologypublikation (10), Scientology Bullocks

Wikipedia und Scientology (2): Wer sind nun die Scientology-„Türöffner“ bei Wikipedia oder anderswo, die „Grieboskis“ oder „Informierten“?

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03 310302104 01 Dudeism-DaVinci Quelle Religion Nerd

Im Zuge meiner Recherchen zur Fragestellung „Wer oder was steht hinter der Unterwanderung von Wikipedia?“ bin ich auf eine Fülle von Hinweisen, Beweisen usw. gestoßen – und: Ich stieß auf jede Menge Namen von Personen, die Scientology das Wort rede(t)en oder gleich für die Sekte publizierten.

Der springende Punkt ist dabei, dass Scientology erreichen möchte, dass man in ihrer „Gebarung“ diejenige einer Religion sieht. Darum geht es Scientology im Allgemeinen und bei Wikipedia im Speziellen!

Als „Werkzeuge“ hat sich Scientology bzw. deren Geheimdienst OSA Religionswissenschaftler auserkoren, die diese Meinung teilen und derart wissenschaftlich untermauern.

Aber warum möchte jemand unbedingt eine Religion sein bzw. als solche behandelt werden?

Wenn Scientology z.B. in Österreich als Religion anerkannt wäre, könnte ich mit einer täglichen Klage der Psychosekte nach § 188 StGB, Herabwürdigung religiöser Lehren, rechnen. Der besagte Paragraph lautet: „Wer öffentlich eine Person oder eine Sache, die den Gegenstand der Verehrung einer im Inland bestehenden Kirche oder Religionsgesellschaft bildet, oder eine Glaubenslehre, einen gesetzlich zulässigen Brauch oder eine gesetzlich zulässige Einrichtung einer solchen Kirche oder Religionsgesellschaft unter Umständen herabwürdigt oder verspottet, unter denen sein Verhalten geeignet ist, berechtigtes Ärgernis zu erregen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu 360 Tagessätzen zu bestrafen.“

Als Wiederholungstäter, der ich sicher sein würde, könnte ich mir in den folgenden Jahren die Mietkosten ersparen. ;-) Im Vorjahr hat Scientology versucht, mir den § 188 „umzuhängen“ – die Staatsanwaltschaft stellte dazu trocken fest, dass Scientology keine Religion sei.

Darum geht es beim THE INSTITUTE on Religion & Public Policy von Joe Grieboski, bei Wikipedia, aber auch beim DUDEN: Diese Position langsam aufzuweichen, um eine derartige Anerkennung zu erreichen. Es geht Scientology sicher auch um Geld, aber in erster Linie geht es darum, das Sektenimage loszuwerden.

Bevor ich weiter in der Sache fortfahre, möchte ich drei Dinge vorausschicken: Erstens muss man den Schwarz-Weiß-Blick bei diesem Thema vergessen, man hat es mit einem unendlichen Graubereich zu tun. Man findet außer Scientology keinen „Schuldigen“ bzw. „Unschuldigen“. Man entdeckt nur Religionswissenschaftler, die ihre Meinung vertreten, was aber nicht geleichbedeutend damit ist, dass sie von Scientology gekauft wurden. Man sollte es generell eher mit Voltaire halten, obwohl dies auch angeblich Evelyn Beatrice Hall gesagt haben soll: „Ich verabscheue zwar, was Sie sagen, aber ich werde ihr Recht, es zu sagen, bis in den Tod verteidigen!“

03 31032014 02 United-states-bill-of-rights QUelle Wikipedia

Zweitens sollte man die grundsätzlich andere Betrachtung von Scientology in den USA bzw. im angelsächsischen Raum im Gegensatz zu jener in Europa berücksichtigen. In den USA kann jeder von sich behaupten, eine Religionsgemeinschaft zu sein. Der Staat akzeptiert nach dem Ersten Verfassungszusatz (Foto) alle – unabhängig davon, ob es sich dabei um die Katholische Kirche, evangelikale Gruppen, Mormonen, Satanisten, Scientology, Euthanasieanhänger oder Neo-Nazis handelt.

Eine staatliche Anerkennung, wie sie in vielen Staaten Europas üblich ist, gibt es nicht. Es genügt für eine Gruppierung als Church of Satan, Church of Eutanasia oder Church of Scientology aufzutreten. Der erste Verfassungszusatz der USA garantiert das Recht dazu: „Der Kongress darf kein Gesetz erlassen, das die Einführung einer Staatsreligion zum Gegenstand hat, die freie Religionsausübung verbietet, die Rede- oder Pressefreiheit oder das Recht des Volkes einschränkt, sich friedlich zu versammeln und die Regierung um die Beseitigung von Missständen zu ersuchen.“

Gerichtliche Entscheidungen, wie z.B. „Die Regierung sollte weder eine Religion einer anderen vorziehen, noch Religion dem Fehlen von Religion“, dehnten den Ersten Verfassungszusatz auf die Bundesstaaten aus und rundeten das Bild ab.

Ein anderes Kapitel stellt die Anerkennung einer solchen Church durch den Internal Revenue Service (IRS – die amerikanische Finanzbehörde) dar, wo es nur um Steuerbefreiung und die Möglichkeit der steuerlichen Absetzbar von Spenden an die jeweilige Church geht. Wie andere Churches hatte auch Scientology um Steuerbefreiung angesucht und ebenfalls wie andere Churches vom IRS im Jahr 1957 anstandslos bekommen. 1967 zog der IRS seine Steuerbefreiung aus dreierlei Gründen: Scientologen profitierten allgemein persönlich, Scientology wurde als Wirtschaftsunternehmen eingestuft und L. Ron Hubbard profitierte im Speziellen. Alles Dinge, die so gar nicht zu einem Non-Profit-Status passten.

In den nächsten Jahren unternahm Scientology alles, um diesen IRS-Entscheid rückgängig zu machen – u.a. wurde der IRS gezielt unterwandert (Operation Snow White), bevor die amerikanische Steuerbehörde 1993 in die Knie ging und Scientology wieder den Status einer steuerbefreiten Religionsgemeinschaft zuerkannte.

Bei Wikipedia wird richtig angemerkt, was 1993 oberflächlich geschah, auf die „Umstände“, die ein Kapitel für sich sind, wird nicht eingegangen – dabei gäbe es selbst im Internet Beweise in Hülle und Fülle. Grieboski & Co wollten das aber nicht so gerne sehen, ich werde es im Rahmen dieser Mini-Serie behandeln … ;-)

Drittens muss ich dem Umstand Rechnung tragen, dass die Fülle an Informationen in Bezug auf den Themenkomplex Wikipedia und Scientology es schwer machen, dies in einfacher Form abzuhandeln, was da exakt läuft oder lief. Was auf den ersten Weg wie ein Umweg aussehen mag, stellt letztendlich ein entscheidendes Puzzleteilchen im Gesamtbild dar.

Womit ich wieder bei den „Grieboskis“ wäre. Joe Grieboski wird man dabei vergeblich suchen, finden wird man in erster Linie Religionswissenschaftler aus dem angloamerikanischen Raum, wobei die Zahl der Europäer im Steigen begriffen ist, und die sich alle vornehmlich mit Neuen Religiösen Bewegungen auseinandersetzen.

Um die Vorgangsweise der Scientology-Lobbyisten zu zeigen, nehmen wir als Beispiel eine internationale Konferenz über Scientology, die vom 25. bis 26. Jänner 2014 fernab der Öffentlichkeit im belgischen Antwerpen stattfand. Eingeladen waren in erster Linie Wissenschaftler, die sich eben mit diesen New Religious Movements (NRM) beschäftigen. Hier das Programm der Veranstaltung …

Bei dieser mehr als überschaubaren Veranstaltung, deren Ankündigung mehr versprochen hatte, wurden aber nichts desto trotz Meinungen gebildet oder gefestigt – hier einige Fotos vom Veranstalter, hier findet man mehr …

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Im Folgenden die ziemlich neutrale Abhandlung der Veranstaltung …

Veranstalter war das Charter of the European Observatory of Religions and Secularism, angesiedelt in Brüssel. Präsident dieser Vereinigung ist der Religionssoziologe Régis Dericquebourg, Professor an der University Charles De Gaulle-Lille 3 in Lille//Frankreich.

Régis Dericquebourg ...

Régis Dericquebourg …

Für Scientology verfasste Dericquebourg eine Schrift mit dem Titel Scientology hier der Link zum scientologischen Original, im Internet von Scientology zur Verfügung gestellt …

Dass ihn der Scientology-Blogger Reinhard Rieder genauso gerne zitiert, als dies Jürg Stettler macht, sei nur am Rande erwähnt und liegt eigentlich auf der Hand – hier die Links: Scientology-Blogger und OSA-Stettler

Im Eintrag von Wikipedia taucht Régis Dericquebourg zwar nicht auf, dafür umso häufiger bei CESNUR, das von Massimo Introvigne geleitet wird, der selbstredend neben Dericquebourg auch als Sprecher bei der Veranstaltung in Antwerpen auftrat – mehr zu CESNUR und Introvigne folgt.

Bernadette Rigal-Cellard ...

Bernadette Rigal-Cellard …

Vize-Präsidentin von Charter of the European Observatory of Religions and Secularism ist Bernadette Rigal-Cellard, Professorin für nordamerikanische Studien auf der Universität in Bordeaux/Frankreich, die bei der Veranstaltung in Antwerpen anwesend war und bei CESNUR nicht nur publiziert, sondern auch bei CESNUR-Veranstaltungen auftritt.

Dazu kommt noch Fabrice Desplan, Kassier beim Charter of the European Observatory of Religions and Secularism und Soziologe auf der University Charles De Gaulle-Lille 3.

Interessant wird es wieder beim Organisationskomitee des Kongresses: Neben Régis Dericquebourg und Bernadette Rigal-Cellard traten Christiaan Vonck und James R. Lewis in Erscheinung.

Christiaan Vonck bei der Eröffnung der Scientology-Organisation in Brüssel ...

Christiaan Vonck bei der Eröffnung der Scientology-Organisation in Brüssel …

Christiaan Vonck, Rektor der Fakultät für vergleichende Religionsstudien der Universität Antwerpen, hatte selbstverständlich wie Dericquebourg eine Expertise für Scientology publiziert – hier der Link –, kann aber seinen Kollegen insofern übertrumpfen, als er am 23. Jänner 2010 bei der Eröffnung der neuen Scientology-Dependance in Brüssel mit warmen Grußworten auftrat, was wiederum Scientology nicht oft genug betonen konnte.

James Lewis ...

James Lewis …

Der vierte im Bunde der Organisatoren war James Lewis, Religionsprofessor an der Universität in Tromsø/Norwegen. Im Gegensatz zu Dericquebourg und Vonck hat er nicht direkt für Scientology publiziert, dafür aber u.a. ein Buch mit dem Titel Scientology herausgegeben. Neben Lewis selbst treten dabei Gordon Melton und Susan Palmer als Autoren auf, beide selbstverständlich in Antwerpen als Redner anwesend. Gordon Melton kann überdies als einer der Haupt-Lobbyisten im Bereich Neue Religiöse Bewegungen angesehen werden – mehr später.

Lewis verbinden aber mit Melton nicht nur eine Autorenschaft und der Besuch einer Konferenz zum Thema Scientology, man kennt sich auch sehr gut von einer Japanreise, wo es 1995 um die sogenannte Aum-Sekte ging. Diese Gruppierung hatte unter Führung von Shōkō Asahara, bürgerlich: Chizuo Matsumoto, am 20. März 1995 einen Giftgasanschlag in der Tokioter U-Bahn verübt, bei dem das Nervengift Sarin in flüssiger Form freigesetzt wurde. Dabei starben 13 Menschen, über 1.000 wurden verletzt, davon 37 schwer. Im Jahr 2010 wurde die Zahl der Opfer von Behörden mit insgesamt 6.252 bestätigt.

Shōkō Asahara ...

Shōkō Asahara …

Im Mai 1005 brachen James Lewis, Gordon Melton, Thomas Banigan und der Rechtsanwalt Barry Fisher unter der Flagge der Religiösen Freiheit nach Japan auf, da der Verdacht im Raum stand, dass japanische Behörden besagte religiöse Freiheit bei einer Neuen Religiösen Bewegung missachtete. Die Aum-Sekte hatte das Trio eingeladen und bezahlte auch sämtliche Kosten. Das Quartett gab dann im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt, dass es nach deren dreitägiger Konsultation der Aum-Gruppe ein Ding der Unmöglichkeit wäre, dass die Aumies dazu ein der Lage wären, so etwas wie einen Sarin-Anschlag zu bewerkstelligen. Aber man hatte Verletzungen der religiösen Freiheit durch die Behörden feststellen können.

Kurze Zeit später ruderten Lewis, Melton & Co zurück und konnten sich plötzlich eine Menge anderer Dinge vorstellen. Die Aum-Attentäter wurden danach vom Gericht verurteilt – nicht nur wegen des Giftgasanschlags vom 20. März 2005, sondern auch wegen früher begangener Straftaten. So für einen Mord, den Aum-Mitglieder 1989 an der Familie eines Anti-Aum-Anwaltes verübten und einen weiteren Mord an einem Aussteiger der Sekte.

Hier Artikel in der Washington Post und der Los Angeles Times dazu …

Und während die Aum-Sekte in den Untergrund ging, sich in Aleph umtaufte und heute noch aktiv ist, löste die „Expertise“ von Lewis, Melton & Co eine veritable Krise in der Glaubhaftigkeit von Religionswissenschaftlern aus.

Aber es gibt noch anderes: James Lewis war mehrere Jahrzehnte mit Scientology auf die eine oder andere Art verbunden. Er kannte den Präsidenten der Sekte, Heber Jentzsch, persönlich und war da und dort hilfreich, wenn es um seine Vorliebe, die Neuen Religiösen Bewegungen, ging. Dabei war er nicht immer streichelweich, so berichtete er in einem seiner Bücher auch schon einmal über den Xenu-Mythos und untersuchte im Vorjahr die Independent Scientologist in Israel. Diese waren, im Gegensatz von David Miscavige, sehr erfreut und drehten ein Video, das sie danach stolz im Internet präsentierten …

Nicht überliefert ist, wer für die Kosten aufgekommen ist? Nicht jene des Filmchens, sondern jene von Professor Lewis … ;-)

Der Vollständigkeit halber: Das Buch Scientology von James Lewis findet sich im Literaturverzeichnis des Wikipedia-Eintrags, der Autor selbst kommt sechsmal in den Einzelnachweisen der Seite vor.

Mehr im nächsten Blog Wikipedia und Scientology

Fotos: Religion Nerd, Wikipedia, Charter of the European Observatory of Religions and Secularism (4), Régis Dericquebourg, Babello, Scientologypublikation, Patheos, FAZ

Breaking: Wie jedes Jahr gab Scientology-Führer David Miscavige auch heute wieder eine zukunftsträchtige Verbindung bekannt …

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Die Westboro Baptist Church in Action ...

Die Westboro Baptist Church in Action …

Die Pressemeldung war dürr und klar: Die Church of Scientology fusioniert mit der Westboro Baptist Church.

In Europa ist die Westboro Baptist Church (WBC) weitgehend unbekannt, in den USA ist die 1955 von Fred Phelps gegründete Church dagegen ein „Renner“, deren Youtube-Videos schon einmal 1,4 Millionen Klicks aufweisen können. Für David Miscavige ein unschlagbares Argument, sich mit dieser Gruppierung zu vereinen.

Fred Phelps ...

Fred Phelps …

Auch dass die Kirchenspitze vakant ist, seit Fred Phelps am 19. März 2014 verstarb, stellt einen weiteren Anreiz dar. Miscavige in einer ersten Stellungnahme: „Phelps erinnert mich an den frühen Hubbard, mit dem ich ja mein Lehrjahre verbracht habe. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die beiden jetzt auf einer Wolke herumsitzen und wohlgefällig nach unten blicken.“

Auf die Frage, ob es ihn nicht stört, dass die Westboro Baptist Church in erster Linie Homosexualität ablehnt und ihr Hauptslogan God hates Fags (Gott hasst Schwuchteln) lautet, antwortete Miscavige: „Bei Scientology ist Homosexualität ja auch verboten und Hubbard bekam regelmäßig Ausschläge, wenn er eine Schwuchtel roch. Die WBC sieht das glasklar und genauso wie Hubbard, was dies für einen Staat bedeutet, der Homosexualität duldet oder sogar fördert. Und vergessen sie nicht, in welcher Verkleidung die Suppressives daherkommen – die WBC-Ansage ist daher zu unterschreiben!“

Und was hielt Miscavige davon, dass die Westboro Baptist Church 2012 erklärte, Gott hätte den Schützen des Amoklaufs an der Sandy Hook-Grundschule als Strafe gesandt, 2013, dass Gott die Bomben des Anschlag auf den Boston-Marathon gesandt habe, weil er wütend über die gleichgeschlechtliche Ehe sei? Miscavige: „Ja, wenn der große Thetan sauer ist, kann es schon einmal ungemütlich werden.“

Shirley Phelps -Roper ...

Shirley Phelps -Roper …

Wie er sich mit Shirley Phelps-Roper verstand, die in die Fußstapfen ihres Vaters getreten ist? Miscavige: „Die Frau ist eine wunderbare, linientreue und vor allem toughe Lady. Erinnert mich an meine, die ich aber im Moment nicht finde. Tom [Cruise] ist ganz hin und weg und die Chancen stehen gut, dass sie bald Frau Cruise sein wird. Irgendetwas mit ihren Haaren gefällt Tommy nicht, aber das werden wir hinbekommen. Andererseits: Trotz der Frisur über 1,4 Millionen Klicks auf Youtube?“

David Miscavige abschließend: „Mich fasziniert die Westboro Baptist Church. Keine hundert Mitglieder, alle verwandt oder verschwägert. Nicht so wie bei mir, wo alle das Weite gesucht haben oder im Gefängnis gelandet sind. Klare Aussagen und Standpunkte, die Gültigkeit haben. Dass die WBC eine Hassgruppe sein soll, ist die übliche Schmutzkübelkampagne der Medien. Eine Hassgruppe kann ich nur bei den Kritikern von Scientology erkennen!“

Ergänzend noch Michael Moore und die Westboro Baptist Church

Und dann noch der Link zu Wikipedia – die Seite ist neutral verfasst, die Westboro Baptist Church kann sich keine Lobbyisten leisten … ;-)

Zum Schluss noch ein kleines Update zum vorjährigen Kooperationsabkommen zwischen Scientology und Nordkorea – ich berichtete: Kim Jong-un vertiefte sich über das Jahr in die Scientology-Literatur, erkannte dabei glasklar, dass sein Onkel Jang Song-Theak die Inkarnation von Xenu war, woraufhin er diesen und seine ganze Familie exekutieren ließ …

North Korean leader Kim Jong-Un (L) stan

Fotos: Guardian Liberty Voice, Chicago Now, Wikipedia

Wikipedia und Scientology (3): Der Vater und die Mutter der „Cult Apologists“, die Transylvanian Society of Dracula und andere Niedlichkeiten …

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Dr. Evil am Überlegen ...

Dr. Evil am Überlegen …

Mittlerweile sind osteuropäische Einbrecher- bzw. Diebsbanden auf den Zug aufgesprungen und merkten nicht unlogisch an, dass ihre Beutezüge auch als New Economical Movements (NEM) gesehen werden könnten und damit auch die Diskriminierung ganzer Landstriche wegfallen würde. Man macht schließlich nichts anderes, als den Vertriebsweg einzelner Güter in einer anderen, eben neuen Form zu beschreiten. Der Flachbildschirm oder das Auto bleibt erhalten, das Geld verlässt den Kreislauf ebenfalls nicht und bei der Übergabe bestimmter Autotypen, kann man Phänomene feststellen, die einen Religionscharakter erkennen lassen. Man wird sehen, wie die Wissenschaft diese „Umstände” einordnen und bewerten wird … ;-)

Aber kommen wir wieder zum Themenkreis Wikipedia und Scientolog, den New Religious Movements (NRM) und den an diesem Prozess beteiligten Religions- und Sozialwissenschaftlern zurück. Mit James R. Lewis haben wir den Bereich der „Reisenden“ betreten, die im schnellen „Erkennen“ einer NRM rund um den Erdball unterwegs sind – und für dieses „Movement” dann vehement eintreten.

Nicht ganz so schnell Überzeugte sprechen in diesem Zusammenhang von Cult Apologists und von J. Gordon Melton und Eileen Barker als „Vater“ und „Mutter“ dieser Fraktion. Im Englischen versteht man unter Cults das, was man im Deutschen als Sekte oder Destruktiver Kult kennt, Apologists sind Verfechter, Fürsprecher oder Verteidiger solcher Organisationen. Womit ich beim „Vater” derselben angelangt wäre …

J. Gordon Melton

J. Gordon Melton …

J. Gordon Melton war bis 1985 als ordinierter Priester der Emmanuel United Methodist Church aktiv, bevor der graduierte Theologe (Ph.D. an der Garrett Theological Seminary and Northwestern University) als Begründer des Institute for the Study of American Religion (ISAR), das aber neben Melton keine Mitarbeiter oder Mitglieder hat, und seinem Handbuch The Encyclopedia of American Religions in Fachkreisen bekannt wurde. Darüber hinaus ist er in einer außerordentlichen Rolle an der University of California eine Art Studienautor in Bezug auf Religion bzw. Neue Religiöse Bewegungen und an der Baylor University im Bereich Religion ein Distinguished Senior Fellow (eine Art von Berater).

Ansonsten hat er 25 Bücher verfasst, beschäftigte sich dabei u.a. mit neuen und alternativen Religionen, Okkultismus, Parapsychologie, New Age, Vampirismus und ist als Fachautor für die Encyclopaedia Britannica tätig.

Das Interesse Meltons an Vampiren mündete in dessen Präsidentschaft des US-Chapters der Transylvanian Society of Dracula.

Um auf den Punkt bzw. Scientology zu kommen: Melton stellte Scientology seine Expertise bereits 1981 zu Verfügung, seine Schrift mit dem Titel Eine kurze Studie über die Scientology-Religion findet man (auf einer Scientology-OSA-Seite) hier

Man kann Melton aber nicht nur auf den Rednerlisten von Veranstaltungen über Scientology finden, sondern auch auf jener von CAN, dem ursprünglich Sekten gegenüber sehr kritisch eingestellten Cult Awareness Network von Margaret Singer, das 1996 in den Bankrott getrieben wurde, bevor ein Scientologe den Namen, Firmeninventar, Karteien, Akten und die Telefonnummer aus der Konkursmasse kaufte. Melton trat selbstverständlich erst für das neue Scientology-CAN ans Rednerpult.

Dass Melton keinerlei Berührungsängste hat, zieht sich wie ein roter Fasen durch seine Vita. So sprach er z.B. auch bei Veranstaltungen der Children of God (Kinder Gottes). Diese Sekte „zeichnete“ sich u.a. dadurch aus, dass bei der Mitgliederwerbung Sexualpraktiken (“Love bombing” bzw. “Flirty Fishing”) eingesetzt wurden, die man erst beendete, als das AIDS-Risiko zu hoch wurde.

Damit man sich J. Gordone Melton live vorstellen kann, ein Youtube-Video der University of South Florida. Das Thema? Selbstverständlich Neue religiöse Bewegungen – ab Minute 1:20 …

In einem Prozess in London trat Melton ein weiteres Mal für die Children of God auf bzw. ein. Die Sekte war mittlerweile wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden – für Melton kein Problem. Hier der Artikel auf Wikipedia über die Children of God aka Family of Love aka The Family International, wo die Sekte selbstredend als Neue Religiöse Bewegung entriert wird, der restliche Artikel aber neutral gehalten ist.

J. Gordon Melton sah bzw. sieht so ziemlich alles und jeden als Neue Religiöse Bewegung – doch halt, da findet sich ein Gegenbeweis: Die Chicago Tribune berichtete am 12. November 1985, dass Melton der Street Gang El Rukns attestierte, zwar weder eine alte, noch eine neue Religionsgemeinschaft zu sein, sondern eher eine Bruderschaft, dass ihn aber deren „Glauben“ sehr stark an den orthodoxen Islam erinnere [sic!].

1988 gründete J. Gordon Melton davon unbeeindruckt gemeinsam mit dem italienischen Patentanwalt Massimo Introvigne, dem Schweizer Geschichtswissenschaftler Jean-François Mayer und der britischen Soziologin Eilleen Barker das Center for Studies on New Religions (CESNUR – Zentrum für Studien über neue Religionen) mit Sitz in Turin.

Womit ich bei der „Mutter“ des Religionswissenschaftlertrüppleins angekommen wäre: Eilleen Barker …

Eilleen Barker …

Eilleen Barker …

Eileen Barker ist emeritierte Soziologieprofessorin der London School of Economics (LSE) und wie J. Gordon Melton im Bereich der New Religious Movements omnipresent. Unter der Schirmherrschaft des Erzbischofs von Canterbury und finanziert vom Home Office (Innenminsterium), gründete sie 1988 das Information Network Focus on Religious Movements (INFORM) und wurde 2000 als Officer of the Order of the British Empire (OBE) ausgezeichnet.

Kritiker werfen Barker eine „aufgeweichte“ Haltung zu Sekten vor, die sie sehr schnell als Neue Religiöse Gruppen einstuft und in weiterer Folge „versteht“. Dies trifft vor allem im Hinblick auf ihre Haltung gegenüber den Moonies (Vereinigungskirche), aber auch bei Scientology und The Family International zu, wo sie auch sehr gern gesehene Rednerin ist. Mit Tom Sackville, einem ehemaligen Innenminister in England, „verbindet“ Barker eine intime Feindschaft, die u.a. darin mündete, dass Sackville ihr zwischen 1997 bis 1999 die finanzielle Unterstützung ihrer INFORM strich.

Sie hat für Scientology direkt nichts publiziert, schwebt eher wie eine verständnisvolle Wolke über dem Ganzen, was ihr die eine Seite als wissenschaftliche Haltung und die andere als Sektenförderung auslegt. In Antwerpen 2014 war sie dementsprechend als Keynote Speaker ohne spezifische Themenangabe aktiv.

Konkreter wird es dann bei einem anderen Antwerpen-Redner: Massimo Introvigne …

Massimo Introvigne ...

Massimo Introvigne …

Der Italiener Massimo Introvigne ist eigentlich Patentanwalt, hat es aber trotzdem geschafft, mittlerweile als Soziologe gesehen zu werden. In seinem Heimatland kann er als Opinion Leader in Sachen Religionen aller Art gesehen werden, was eventuell ein Begleitumstand dabei ist, dass Scientology dort über die größte Mitgliederschar in Europa verfügt und das italienische Höchstgericht befunden hat, dass es sich bei Scientology um eine Religion handelt. Über das Center for Studies on New Religions (CESNUR) ist er mit J. Gordon Melton und Eilleen Barker verbunden.

Mit J. Gordon Melton verbindet ihn darüber hinaus, dass Introvigne wie dieser das Gebiet des Vampirismus entdeckt hat und folgerichtig das italienische Chapter der Transylvanian Society of Dracula leitet.

Dabei kommt er eigentlich aus der erzkatholischen bzw. rechtsextremen Ecke und ist in der Alleanza Cattolica führend tätig. Mehr dazu auf einer kritischen Seite zu Introvigne bzw. CESNUR, die sie hier finden …

Seine Meinung in Bezug auf Scientology hat der „Dottore“ selbstverständlich bereits 1997 kundgetan und Scientology präsentiert das Ergebnis stolz – Titel der Schrift ist Religionsfreiheit in Europa und zu finden ist sie hier

Wobei ein anderer Aspekt noch interessanter ist, der sich in einem der Aufsätze von Introvigne für CESNUR findet – und zwar, was das Verhältnis von Religionswissenschaftlern zu Scientology betrifft: „Die Church of Scientology fragte beispielsweise eine Reihe von Wissenschaftlern, ob sie eine Schrift zur religiösen Natur von Scientology verfassen können, die später dann [von Scientology] in einem ihrer Verlage publiziert wurde. Ich war nicht unter den Wissenschaftlern, die eine derartige Schrift verfassten, aber ich habe danach mit Kollegen gesprochen, die es taten und habe herausgehört, dass die Geldsummen, um die es dabei ging, minimal waren“.

Womit das Wesentlichste gesagt wäre – zu finden ist die Ansage von Massimo Introvigne hier

Damit man sich ein Bild machen kann, ein Vortrag von Massimo Introvigne, den er für die Radboud University in Nijmegen/Holland hielt, ab Minute 3:40 kommt der Meister himself dann in selbiges …

Viele Kritiker sehen in Introvigne den Cult Apologists Apologist, wobei auch die Definition eines Media Wizards beschreibend ist.

Um wieder einmal auf den Punkt zu kommen und den Kurzausflug in die Welt der Religions- und Sozialwissenschaftler nicht zu einem strapaziösen Mehrtagesmarsch ausarten zu lassen, folgendes Resümee: Alle Genannten eint, dass sie in Scientology eine Neue Religiöse Bewegung sehen, was sowohl im DUDEN, als auch bei Wikipedia ihren Niederschlag fand. Aber auch die allgemeine Diskussion und die Medien stehen zunehmend vor dem „Problem“, wie sie Scientology titulieren sollen.

Scientology bzw. deren Geheimdienst OSA verfügt mittlerweile über ein wohlgefülltes „Arsenal“ mit Expertisen – man listet insgesamt 43 solcher Schriften auf. Darunter finden sich neben den bereits genannten welche von Herbert Richardson Ph.D., Prof. Dr. Dionisio Llamazares Fernández, Juha Pentikäinen, Jurgen F.K. Redhardt, Michael York, M. Darrol Bryant Ph.D., Dean M. Kelley, Fumio Sawada, Prof. Per-Arne Berglie, Prof. Alan W. Black, Alejandro Frigerio Ph.D., Bryan Ronald Wilson Ph.D., Prof. Urbano Alonso Galan, Prof. David Chidester, Marja Pentikainen, Prof. Harri Heino, Michael A. Sivertsev Ph.D., Prof. Dr. Josef Wolf, Prof. Lonnie D. Kliever, Prof. David Kinsley, Prof. Frank K. Flinn, Prof. Jeffrey K. Hadden, Rev. Dean M. Kelley, Prof. Petro B.T. Bilaniuk, Prof. David G. Bromley, Prof. Dr. Ferdinand Kopp, Prof. Dario Sabbatucci, Prof. James A. Beckford, Prof. Dr. Dr. Gernot Wießner, Prof. Gary D. Bouma, Prof. Samuel S. Hill, Prof. Geoffrey Parrinder und Prof. G.C. Oosthuizen.

Zu finden sind sie auf einer von Scientology/OSA betriebenen Seite, die Sie hier finden …

Manche dieser Schriftstücke wurden von Scientology gedruckt bzw. übersetzt – zu finden sind sie hier (ebenfalls eine Scientology-Seite) …

Die jeweiligen Titel der Schriften lassen die Marschrichtung erkennen: Scientology: Analyse und Prüfung einer neuen Religion, Scientology: Vergleichende Analyse ihrer religiösen Lehre und Doktrin, Scientology: Ein Weg der spirituellen Selbstidentifikation, Scientology: Eine religiöse Gemeinschaft usw. – jede Abhandlung wäre eigentlich einer detaillierten Betrachtung bzw. eines Mehrtagesmarsches würdig!

Vor allem Prof Frank K. Flinn wurde dabei zu meinem Lieblingsreligionswissenschaftler. Der ehemalige Franziskanermönch, der wiederholt als Gutachter für Scientology vor Gericht auftrat, sieht in Scientology doch glatt einen „technisierten Buddhismus“ und in L. Ron Hubbard einen Religionsstifter, wie es Franz von Assisi einer war [sic!].

Womit ich bei meiner Kurve zur aktuellen deutschsprachigen Fraktion der Scientology-Fürsprecher angelangt wäre. Stichwortgeber ist dabei ein weiterer Redner der Antwerpen-Scientology-Konferenz 2014: Marco Frenschkowski …

Marco Frenschkowski ...

Marco Frenschkowski …

Marco Frenschkowski ist Theologe an der Universität Leipzig und hatte bereits im Jahr 2000 in der Zeitschrift Evangelische Theologie ausdrücklich die These vertreten, Scientology sei tatsächlich “sehr eindeutig eine Religion”.

Mehr dazu im nächsten Blog …

Fotos: OC Weekly, Bayloriat, UCR Today, Kebelekler, Uni Hamburg

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