Während im Sommer normalerweise nach dem Ungeheuer von Loch Ness Ausschau gehalten wird, liebevoll Nessie genannt, beschäftigten mich derzeit eher die Spuren der Scientology-Wikipedianer und deren „Bemühungen“.
Der Hauptartikel ist klar, es gab bzw. gibt aber einige Stichworte zu Scientology, die nach einer Definition schreien würden – aber bei Wikipedia etwas „anders“ abgehandelt werden. Da wäre einmal das Stichwort Dianetik, das einigen Einblick in die Gebarung der Psychosekte geben könnte – sofern es faktennahe und neutral behandelt werden würde.
Aber was machen die Scientology-Wikipedianer? Sie setzen eine Weiterleitung zum Artikel Scientology, wo Dianetik in Minimalversion vorkommt – unabhängig der falschen Darstellung. Dass es rein quantitativ etwas zu schreiben gäbe, zeigt die englische Wikipedia – hier der Link …
Die deutschsprachigen „Autoren“ setzten aber noch weitere Weiterleitungen – z.B. beim Stichwort Auditing, zu dem es auch Einiges zu sagen gäbe …
Gleiches gilt für das Stichwort Thetan, ein zentrales Konzept von Scientology, das ebenfalls mit einer Weiterleitung abgehandelt wird …
Und dann wäre da noch die paramilitärische Sea Org, die nach einem eigenen Artikel schreien würde. Nix da sagen die Scientology-Wikipedianer und setzten „folgerichtig“ eine Weiterleitung …
Wenn Sie sich jetzt fragen, warum ich dieses Vakuum nicht auffülle und selbst einen Artikel schreibe? Wenn das nur so einfach wäre …
Homer Landskirty und seine Scientology-Wikipedia-Kohorten würden blitzartig löschen und mich sperren. OK, ich hab ganz vergessen, dass ich ja schon gesperrt bin. Mein Zweitprofil (WilfriedHandl) wurde vorige Woche mit einer eintägigen Sperre belegt, als ich es wagte, die ISBN-Nummer im Scientology-Artikel auszubessern [sic]. Ja, so sind sie, die Wikipedianer – oder doch nicht?
Und was ist die Moral von der Geschicht‘? Es geht doch nichts über ein Meinungsmonopol, das derart geschaffen wird – odrr, Herr Stettler?
Zumindest die Herrn Thomas König aka Fossa und Gerald Willms können sich stellvertretend für die anderen freuen, dass nur die von ihnen formulierte „Wahrheit“ zählt – Anonymous nahm sich der Thematik an …
Dafür werden Medien auf die Thematik aufmerksam: Hier ein aktueller Artikel im Magazin Motherboard, das zu Vice gehört …
Fotos: Süddeutsche Zeitung, Screenshots (4), Anonymous